Fachkräfte sichern im ländlichen Raum
Tagung der Agrarsozialen Gesellschaft e.V.
Der Fachkräftemangel gilt als eine der größten Herausforderungen für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Unternehmen suchen händeringend nach Personal und müssen immer häufiger offene Stellen unbesetzt lassen. Diese Ausgangslage hat die Agrarsoziale Gesellschaft (ASG) zum Anlass genommen, um im Rahmen ihrer Tagung einen genaueren Blick auf die Fachkräftesituation in ländlichen Räumen zu werfen, und berichtet in einer Presseinformation.

Foto: Landpixel
Ländliche Räume mit hoher Entwicklungsdynamik
Prof. Dr. Annekatrin Niebuhr von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, zugleich Wissenschaftlerin am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), präsentierte aktuelle Entwicklungstendenzen von Arbeitsmärkten in ländlichen Räumen. Sie stellte heraus, dass sich Fachkräfteengpässe in Deutschland bereits seit mehr als 10 Jahren verstärkt haben und nur kurzzeitig durch die Corona-Krise unterbrochen wurden. Das Ausmaß der Engpässe variiert ganz erheblich über Regionen hinweg, wobei insbesondere ländliche Räume mit einer relativ dynamischen Entwicklung betroffen sind. Diese sind vorrangig in Süddeutschland zu verorten. Prof. Dr. Erika Regnet von der Hochschule Augsburg konnte diese Befunde bestätigen und gab zugleich Empfehlungen für die Bewältigung von Fachkräfteengpässen. Demnach müssen Unternehmen die Erwartungen ihrer Zielgruppe genauestens kennen, um passgenaue Maßnahmen der Personalgewinnung einzusetzen. Wichtig ist zudem, das Recruiting auf verschiedene Zielgruppen auszurichten. Dazu zählen ältere Menschen, die noch leistungsfähig und leistungsbereit sind, ebenso Frauen mit Kindern sowie Menschen mit Migrationshintergrund. In der heutigen Zeit können es sich Unternehmen nicht mehr leisten, diese Gruppen außer Acht zu lassen, so das klare Plädoyer der Referentin.
– LW 2/2024