Fachschülerprojekt gewinnt Designpreis

Erfolg auf ganzer Linie

Bereits schon im November 2022 erhielt die Design- und Werbeagentur Schönski aus Bingen den Designpreis des Landes Rheinland-­Pfalz. Den Preis gewann die Agentur für die gelungene Gestaltung der Weinlinie KONTRAST der Fachschule für Weinbau und Oenologie vom DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück (RNH).

Die ehemaligen Fachschüler des DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück freuen sich gemeinsam mit den Lehrern über den Designpreis für ihr Fachschulprojekt KONTRAST.

Foto: Fachschule Oppenheim

Innovativ, gestalterisch herausragend und inhaltlich überzeugend – nur Projekte, welche diese drei Kriterien in höchstem Maße erfüllen, können das Rennen um den Designpreis des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau gewinnen. Die Weinlinie KONTRAST des Fachschulprojekts vereint laut Jury all diese Eigenschaften und konnte sich in der Kategorie Corporate Design gegen andere Projekte durchsetzen. Es handelt sich um die Weinlinie der Fachschüler 2021/2022. „Jedes einzelne Etikett fällt auf, alle zusammen überraschen und überzeugen!“ erklärt Yijung Lu, Jurymitglied des Designforums Rheinland-Pfalz auf der Homepage des Designpreises.

Die Entwicklung von der Idee zur Marke

Zum Ende des Jahres 2020 wagte die Agentur Schönski den Schritt, sich gemeinsam mit den Fachschülern an der Gestaltung des Fachschulprojekts zu versuchen. Im Rahmen des Projekts entwerfen, erzeugen und vermarkten die Fachschüler des DLR RNH eigenständig eine eigene Weinlinie.

Im Fokus stand für die Schüler, den Unterschied zum Gängigen und Normalen zum Ausdruck zu bringen. Der Kontrast zum bisherigen Alltag, der durch das Aufkommen der Corona-Pandemie zu Beginn ihres Schuljahres entstand, ließ diese Idee reifen. Sie suchten nach Unterschieden und persönlichen Kontrasten innerhalb der Klasse, definierten dabei ihre Persönlichkeiten und ihre Herkunft aus vier deutschen Weinanbaugebieten (Rheinhessen, Mosel, Nahe und Rheingau). Sie einigten sich auf die Erzeugung von acht Weinen mit Eigenständigkeit, verbunden durch den Projektgedanken und das gemeinsame Ziel einer Linie.

Mit dieser Idee kamen sie zur Agentur Schönski. „Es war ein spannender Prozess für uns, da wir statt einem Auftraggeber wie gewohnt in diesem Projekt 19 verschiedene Meinungen zusammenbringen mussten“, so Nina Delker von Schönski. Das ist ihnen gelungen, denn aus einer Idee wurde eine aussagekräftige und einzigartige Weinlinie.

Acht Weine umfasste das KONTRAST-Sortiment der Fachschüler 2021/22. Jeder Wein ist komplett eigenständig und alle stehen im Kontrast zueinander.

Eigenständig und doch miteinander verbunden

Jeder Wein hat ein eigenes Etikett mit schwarz-weiß illustrierten Hinweisen auf den Inhalt der Flasche: Symbole aus den Regio­nen, welche die Herkunft der Weine verdeutlichen, zieren die Flaschen. Jeder Wein trägt zudem einen in Gold veredelten Buchstaben auf dem Etikett. In der richtigen Reihenfolge aufgestellt ergibt sich der Name der Weinlinie: KONTRAST. Damit sind die Etiketten so eigenständig wie die Weine, aber dennoch miteinander verbunden.

„Ein Zusammenspiel von Gegensätzen und Zusammengehörigkeit ist überall erkennbar. Wiederkehrende Elemente, wie die bewusste Darstellung von Weinbergen in Liniengrafik oder die vereinfachten, aber doch detailreichen Zeichnungen von Türmen und Fachwerkhäusern, verbinden die Gruppe und regen gleichzeitig an, noch mehr zu entdecken. Dass die Etiketten zusammengesetzt sogar ein Panorama der gesamten Region ergeben, zeigt, welche Liebe zum Detail und Einfallsreichtum im Design stecken. Ein wohlverdienter Designpreis für eine starke Familie!“, so Jurymitglied Yijung Lu auf der Homepage des Designpreises.

Andere Wege gehen – Mut zur Veränderung

„Manchmal ist es nicht schlecht, wenn man plötzlich – wie durch den Ausbruch der Pandemie – neue, andere Wege gehen muss als üblich. Dadurch wurden die Schüler zu noch mehr Kreativität und Engagement gezwungen. Diese Herausforderung haben sie angenommen und der Erfolg gab ihnen recht, denn auch in der Vermarktung hat dieses Fachschulprojekt jeglichen bisherigen Rahmen gesprengt,“ erklärt Matthias Gutzler vom DLR RNH, Klassenlehrer und Projektleiter des Fachschulprojekts 2021/2022.

Isabelle Frank, DLR RNH – LW 4/2023