Familie Krug stellt neuen Legehennen-Freilandstall vor

Tag der offenen Tür am Samstag, 19. August, in Mardorf

Die Krug GbR in Homberg/Mardorf, bestehend aus Vater Ulrich Krug und seiner Tochter Nadine Krug-John, wird ab diesem Herbst eine Legehennenhaltung mit knapp 15 000 Tieren betreiben. Hierzu wurde im Außenbereich des 180 ha großen Ackerbaubetriebs mit Sauen- und Mastschweinehaltung ein neuer Stall errichtet. Er kann am Samstag, dem 19. August, nachmittags besichtigt werden (siehe Kasten).

Familie und Erbauer (v.l.) Ehemann Maurice John, Betriebsleiterin Nadine Krug-John mit den Kindern Fiete und Thilda, Seniorchefin Ingrid Krug, Auszubildende Leonie Wenzel, Geschäftsführer Ludger Prüllage/Prüllage Systeme GmbH, und Seniorchef Ulrich Krug.

Foto: Hildebrandt

Der Stall bietet Mensch und Tier mit seinen modernen baulichen und technischen Einrichtungen hohen Komfort und arbeitswirtschaftliche Annehmlichkeiten. Interessierte haben die Möglichkeit, den beispielhaften Stall vor Inbetriebnahme am Tag der offenen (Stall-) Tür zu besichtigen.

Entscheidung für die Legehennenhaltung

Betriebsleiterin und Dipl. Ing. agr. (FH) Nadine Krug-John erläutert, dass die Entscheidung für den neuen Betriebszweig durch die neuen gesetzlichen Vorgaben für Sauenhalter gefallen sei. „Die Sauenhaltung mit bislang 80 bis 85 Tieren würde in naher Zukunft Neu- und Umbaumaßnahmen erfordern, die für den Betrieb wirtschaftlich nicht darstellbar sind.“ Für die Zukunft werde sich der Betrieb daher von der Ferkelerzeugung trennen. In einem geschlossenen System seien die Ferkel bisher vollständig zur Mast aufgestallt worden. Da die Futtergrundlage durch die Betriebsgröße gewährleistet ist, werde die Schweinemast auf Sicht beibehalten.

Die Entscheidung zur Legehennenhaltung sei bereits 2020 gefallen, wobei ein Berater des Regionalbauernverbands zur Seite stand, berichtet Nadine Krug-John. Durch den Berater konnte ein Marktpartner vermittelt werden, der auf der Suche nach Legehennenbetrieben die Abnahme der gesamten Eierproduktion vertraglich garantiert habe. Die Baumaßnahme wurde im vergangenen Jahr in Angriff genommen, nachdem die junge Landwirtin weiteres Wissen zur Legehennenhaltung erwarb; unter anderem auch durch den Besuch von Weiterbildungs-Lehrgängen auf dem Eichhof.

Nach Fertigstellung der Bauhülle wurden bereits die Junghühner für die Erstaufstallung geordert. Von der Bestellung bis zur Lieferung vergehen sechs Monate, da der Züchter bei der vorgesehenen Menge erst nach Bestellung mit der Ei-Bebrütung beginnt. Die Wahl fiel auf eine weiße Dekalb-Züchtung, die weißschalige Eier produzieren wird.

Schutz vor Beutegreifern

Das Futter wird komplett zugekauft und in zwei Futtersilos gelagert. Eigene Futtermischungen sind (noch) nicht geplant. Die Tiere werden in insgesamt vier Volieren-Abteilen gehalten und können in zwei Gruppen in einen Wintergarten und den 6 ha großen Außenbereich gelangen. Für diesen sind zum Schutz gegen Raubvögel Fluchthütten vorgesehen. Auf beiden Dachflächen mit West- und Ostseite des Stalls wurde eine PV-Anlage installiert. Die begrünte Außenfläche ist durch einen Maschendrahtzaun mit Untergrabungsschutz gegen Füchse und Marder gesichert.

Stallbesichtigung

Die Besichtigung des Stalls ist am Tag der offenen Tür am Samstag, 19. August, von 13 bis 17 Uhr möglich. Die Anfahrt zum Freilandstall ist ab Mardorf ausgeschildert (34576 Homberg/Efze-Mardorf, Am Birkenhof 12). Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Inneneinrichtung von Prüllage Systeme GmbH

Die komplette Inneneinrichtung mit zugehöriger Technik, Volieren, Lüftung- und Elektroinstallation hat die Prüllage Systeme GmbH Holdorf erstellt. Geschäftsführer Ludger Prüllage verweist auf arbeitswirtschaftlich günstige Automatisierungen durch Futter-, Eier- und Kotbänder in und unter dem Volierensystem. Die Nester zur Eiablage werden durch flexible Klappen verdunkelt und gewähren den Tieren Ruhe, aber jederzeit auch freien Zutritt. Der Zugang zum Wintergarten oder der Freifläche wird durch automatisch öffnende und schließende Klappen geregelt. Die Schaltungen sollen so gesteuert werden, dass die Tiere vor dem Auslauf ihre Eier legen. Entsprechende Stimulierungen erfolgen auch über ein Beleuchtungsprogramm.

Die produzierten Eier gelangen über ein Transportband zum Packraum, nachdem sie zum Schutz vor Staub zunächst über eine Freiluftschleife vom Stall in den Packraum befördert wurden. Hier erfolgt eine grobe Vorsortierung und Stempelung. Auf Horden und Paletten verpackt, sind sie dann für den Weitertransport des Vermarktungspartners vorbereitet, der jederzeit zur Abholung einen eigenen Zugang zum Lagerraum nutzen kann.

Der Hühnerkot wird mittels Kotband automatisch in ein benachbartes Kotlager als eigenständiges Gebäude transportiert. Von hier kann er bei Bedarf zur Düngung der Betriebsflächen eingesetzt werden.

Die Betriebsleiterin und ihre Angehörigen sind vorbereitet und gut gerüstet. Nach intensiver Planung wurde eine bedeutende unternehmerische Entscheidung gefällt, die für die Zukunft Erfolg bringen möge.

Dr. Hildebrandt – LW 32/2023