Feldmäuse mit Köderstationen bekämpfen

Nachdem die Rapssaat erfolgt ist und bald die Bestellung der Felder mit Winterungen beginnt, ist es an der Zeit, den Feldmausbesatz zu kontrollieren. Dieser ist je nach Region noch immer auf hohem Niveau.
Da der Handlungsspielraum sehr begrenzt ist, müssen zuerst alle ackerbaulichen Maßnahmen ergriffen werden, um die Population auf einem erträglichen Maß zu halten. So dient zuerst das Vermeiden grüner Brücken dem Nahrungsentzug. Eine tiefer greifende Bodenbearbeitung (20 bis 25 cm) zerstört die Bauten und auch das Aufstellen von Sitzkrücken für die Greifvögel hat sich bewährt.
Rückzugsbereiche für die Feldmäuse sind unter anderem Graswege, Hecken, Saumstrukturen oder auch Areale von Windkraftanlagen. Dort darf zwar keine direkte Bekämpfung erfolgen, aber diese Bereiche sind dringend in die Kontrollen einzubeziehen.
Grundsätzlich stehen zur direkten Bekämpfung nur zinkphosphidhaltige Präparate zur Verfügung. Die zwingend verdeckte Ausbringung in die Mäuselöcher mittels Legeflinte oder -lanze ist bei einem starken Besatz nur mit einem hohen Arbeitskräftebedarf durchführbar.
Neuerdings bietet die Firma frunol delicia die Ratron Giftlinsen in gebrauchsfertigen Köderstationen an. Hierbei handelt es sich um 15 cm lange Pappröhren mit einem Durchmesser von 30 mm, die in der Mitte mit den Giftlinsen bestückt sind. Köderstationen kommen zum einen dem scheuen Verhalten der Feldmäuse entgegen und zum anderen sind die Pappröhren mit einem deutlich geringeren Arbeitsaufwand im Wurfverfahren auszubringen. Das Einsammeln ist nicht notwendig, da das Material auf dem Feld verrottet.
Je nach Befall werden 100 bis 200 Köderstationen je Hektar benötigt. Der Abstand zwischen den Stationen sollte bei Starkbefall 7 m und beim geringen Besatz 14 m betragen.  Eine Packungseinheit beinhaltet 400 Pappröhren. Die Kosten eines Kartons betragen etwa 310 Euro.   DLR