Felix Hoffarth aus Lohra ist Landwirt des Jahres 2020

Zwei Titel beim CeresAward gewonnen

Vorvergangenen Mittwoch war es so weit: Unter den zehn Siegern des CeresAwards 2020 wurde der „Landwirt des Jahres 2020“ in einer Online-Gala verliehen. Gewonnen hat diesen Titel der 27-jährige Felix Hoffarth aus Lohra. Das LW hat ihn befragt, was dieser Gesamtsieg für ihn und seinen Familienbetrieb bedeutet.

Felix Hoffarth erfuhr bei der Online-Gala „CeresAward 2020“, dass er zum Landwirt des Jahres 2020 gewählt wurde.

Foto: Timo Jaworr für agrarheute

„Unter so vielen tollen Betrieben und als einer der jüngsten Finalisten den Titel Landwirt des Jahres zu erhalten, das war eine große Ãœberraschung für mich. Es ist eine riesige Anerkennung für das, was meine Eltern aufgebaut haben, was ich 2019 übernommen habe und weiterführen möchte. Die Arbeit und wie wir aufgestellt sind derart gewürdigt zu bekommen, ist einfach großartig“, so der glückliche Gewinner. Schon der Titel „Rinderhalter des Jahres“ im Dezember letzten Jahres habe ihn überrumpelt, da er gegen zwei große Milchviehhalter angetreten sei. Aber mit seinem Gesamtkonzept hat er die Jury von sich überzeugt und den CeresAward, der von agrarheute aus dem Hause dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag organisiert wird, nach Hause geholt. Neben Angusrindern züchtet Hoffarth auch Welsh-Cob-Ponys, hält Pensionspferde und Puten, betreibt Ackerbau, erzeugt Strom durch Wasser- und Sonnenkraft und beteiligt sich an Programmen wie „Bauernhof als Klassenzimmer“. Das Rind- und Putenfleisch wird direkt vermarktet (Linktipps).

Die Wahl Hoffarths zum Landwirt des Jahres erklärt agrar­heute-Chefredakteur Simon Michel-Berger so: „Unser Sieger hat ein Betriebskonzept, das in allen Bereichen wohldurchdacht ist. Die Produktionssysteme greifen ineinander wie Zahnräder. Die Arbeitsspitzen sind so verteilt, dass alles leistbar bleibt. Dabei hat er die Rentabilität seiner Betriebszweige immer im Blick. Er hat das Kreislaufdenken auf seinem Hof perfektioniert. Damit schafft er Effizienz und Nachhaltigkeit. Er hat ein Händchen und ein Auge für Tiere. Das zeigen nicht nur die Zuchterfolge. Er achtet auf die Haltung und da­rauf, dass sein Handeln von Außenstehenden verstanden wird. Dabei hat er die Erzeugung von der Aufzucht bis zur Vermarktung selbst in der Hand.“ Wie es in der Begründung der Jury weiter heißt, ist „der Landwirt des Jahres 2020 kein Einzelkämpfer, sondern er wirkt und wirbt aktiv für Kooperationen in und um die Landwirtschaft“. Zum LW sagte Hoffarth, dass es ihm und seiner Familie wichtig sei, zu zeigen, was die landwirtschaftlichen Betriebe „alles draufhaben. Wir haben in Hessen so tolle Betriebe, und darauf können wir alle stolz sein“, so der junge Biobauer. Sein Appell an die Verbraucher: „Unterstützt die Direktvermarkter vor Ort und kauft bei ihnen ein! Jeder von uns bietet qualitativ hochwertige regionale Produkte an.“

In den vergangenen Jahren wurde der Betrieb „Eselsmühle“ mit weiteren Preisen ausgezeichnet, darunter der Staatsehrenpreis für besondere Erfolge in der Rinderzucht im Jahr 2016 und der Sieg beim Bundeswettbewerb Ökolandbau für vorbildliche Tierhaltung im Jahr 2019. „Wir wollen als Familienbetrieb das, was wir machen, so weiterführen, dabei immer ein bisschen besser werden, optimieren, was noch geht und zeigen, dass Landwirtschaft etwas Tolles ist, Spaß macht und für uns alle wichtig ist“, so Felix Hoffarth.

Sieger des CeresAwards 2020 im Ãœberblick

  • Rinderhalter und Landwirt des Jahres 2020: Felix Hoffarth, Lohra, Hessen
  • Ackerbauer: Stefan Leichenauer, Tengen-Uttenhofen, Baden-Württemberg
  • Biolandwirt: Fritz Wieninger, Wien, Österreich
  • Energielandwirt: Marius Pötting, Salzkotten-Scharmede, Nordrhein-Westfalen
  • Geflügelhalter: Christoph Schulz, Schenkendöbern, Brandenburg
  • Geschäftsidee: Christian Hurni und Simon van der Veer, Fräschels, Schweiz
  • Junglandwirt: Leo Rösel, Neukirchen, Bayern
  • Manager: Peter Zens, Hürth, Nordrhein-Westfalen
  • Schweinehalter: Torsten Roder, Behren-Lübchin, Mecklenburg-Vorpommern
  • Unternehmerin: Andrea Göhring, Mengen-Rulfingen, Baden-Württemberg

Felix Hoffarth ist mit 27 Jahren der bisher jüngste Landwirt des Jahres. Aus Hessen gab es mit Michael Dörr aus Roßdorf bereits im Jahr 2016 einen Landwirt des Jahres. Der Titel „Landwirt des Jahres“ ist mit 10 000 Euro Preisgeld, ein Sieg in einer Einzelkategorie mit 1 000 Euro dotiert. Mehr zu den Finalisten unter www.facebook.com/ceresaward... und www.instagram.com/ceresawar....

SL – LW 13/2021