Fliegenentwicklung rechtzeitig stoppen

Sobald die Temperaturen im Frühjahr steigen, beginnt kaum bemerkbar die Fliegenentwicklung. Weil die Entwicklung vom Ei zur ausgewachsenen Fliege schon viel früher erfolgt, muss noch vor dem Beginn der warmen Jahreszeit an die Bekämpfung gedacht werden, denn Fliegen sind Überträger von vielen Krankheitserregern. Eine erfolgreiche Fliegenbekämpfung beinhaltet vor allem eine Brutbekämpfung der Eier und Larven, denn die adulten Fliegen machen nur etwa 20 Prozent der Gesamtpopulation aus.
Eier und Larven gedeihen bei feucht-warmem Klima besonders gut auf Mist, Gülle und Futterresten. Darum sollte eine gute Belüftung und Stallhygiene selbstverständlich sein. Typische Brutstätten befinden sich unter anderem unter Buchtenabtrennungen, unterhalb von Futtertrögen, auf nassen Stellen unter der Tränke, auf Futterresten, auf Schwimmschichten im Güllekanal und auf Mist.
Die gezielte Larvenbekämpfung soll das massenhafte Auftreten von erwachsenen Fliegen möglichst weitgehend verhindern.
Darum sollten eingestreute Stallbereiche vor allem zum Frühjahr hin regelmäßig (alle 10 Tage) gemistet werden, die Güllekanäle leergepumpt und Futterplätze immer wieder gut gereinigt werden. Der Einsatz von Insektiziden verringert zwar die Anzahl der Fliegen, aber das nur gering und trägt außerdem zur Resistenzbildung bei. Wer früh genug ist, kann auch mit der biologischen Bekämpfung mit Schlupfwespen gute Erfolge erzielen. Bei massenhaftem Auftreten von Stallfliegen ist man in der Bekämpfung schon zu spät.  
Sibylle Moecklinghoff-Wicke, Innovationsteam Milch Hessen