Folie oder Netz? – Claas bietet neue variable Ballenbindung an

Quaderballenpressen mit integrierter Ballenwaage

Materialeinsparung, Arbeitserleichterung und einen besseren Gärverlauf: Das verspricht das neue System der variablen Ballenbindung von Claas, das kürzlich auf einer Presseveranstaltung in Harsewinkel vorgestellt wurde und ab 2018 zur Verfügung steht. Bei den Rundballenpressen der Rollant-400-Uniwrap-Familie können die Ballen in der Presskammer nun mit Mantelfolie gebunden werden. Aber auch die Bindung mit Netz ist weiterhin möglich, der Wechsel zwischen beiden Varianten soll schnell und ohne Umbaumaßnahmen möglich sein.

Die herausziehbare Messerschublade der Quadrant 4 200 soll die Zeit für Reinigung und Messerwechseln verkürzen – laut Claas von einer Stunde auf etwa 15 Minuten.

Foto: Krämer

Im Arbeitsverlauf gibt es bei den neuen Rundballenpressen mit variabler Ballenbindung bis auf das Bindematerial laut Claas keine Unterschiede zur gängigen Netzbindung. Anders als beim Netz ragen jedoch bei der Folienbindung die Folienlagen einige Zentimeter über die seitlichen Ballenränder hinaus. Beim anschließenden Wickeln des Ballens können deshalb Folienlagen eingespart werden. Außerdem entfällt das sonst übliche Trennen von Netz und Folie beim Öffnen des Ballens, dies erleichtert nach Angaben von Claas die Handhabung und die ordnungsgemäße Entsorgung der Ballenverpackung. Die Mantelfolienbindung soll den weiteren Vorteil bieten, dass gegenüber der Netzbindung tendenziell weniger Sauerstoff in die Ballen gelangt, was sich positiv auf den Gärverlauf auswirken kann. Die Zahl der Folienlagen beim Wickeln ist frei wählbar, die Einstellungen kann der Fahrer von der Kabine aus vornehmen. Sollten Kunden unterschiedliche Bindesysteme bevorzugen, kann der Anwender schnell zwischen Netz- und Folienbindung wechseln. Um das Beladen der Presse mit der neuen Rolle zu vereinfachen, verfügen die neuen Rollant-400-Uniwrap-Modelle über eine seitlich angebrachte, klappbare Rollenrampe.

Raffersystem für höchste Futterqualität

Höchste Futterqualität verspricht das neue Modell der Rollant-620-Baureihe, das mit einem Raffersystem ausgestattet wurde und zur kommenden Erntesaison erhältlich ist. Dieses Modell ist vor allem für eigenmechanisierte Betriebe entwickelt worden, die regelmäßig trockenes Heu oder Stroh auf schwierigen Flächen ernten. Denn trotz hoher Leistung bei Durchsatz und Ballendichte sollen für die Rundballenpressen laut Claas Traktoren mit vergleichsweise geringen Motorleistungen ab 80 PS ausreichen. Dabei sollen die Raffer das Erntegut kontinuierlich von der Pickup mit einer Arbeitsbreite von 1,85 m ziehen und es aktiv in die Presskammer befördern. Gleichzeitig werde das Erntegut nicht geschnitten und besonders schonend verarbeitet, sodass sich die Staubbildung vermindere und eine hohe Futterqualität erreicht werde. Um die Bedienung der Presse zu erleichtern, ist das neue Modell mit dem Claas Operator-Terminal ausgestattet, dieses zeigt beispielsweise wichtige Maschinenzustände, Informationen zur Öffnung der Heckklappe und dem Stand der Rampe an und verfügt über einen automatischen Tages- und Gesamtballenzähler.

Auch bei den Quaderpressen führte Claas neue Ausstattungsoptionen ein: Die Quadrant Modelle 4 200, 5 200 und 5 300 können nun mit einer integrierten Ballenwaage und einer High-End-LED-Beleuchtung ausgerüstet werden. Die Waage ist in der Ballenrampe verbaut, der Wiegevorgang erfolgt während des Arbeitsprozesses bei jedem Ballen, sodass keine Verzögerungen entstehen. Die Abweichung der Messwerte soll dabei maximal 5 kg betragen. Alle Gewichte werden gespeichert und stehen für spätere Auswertungen zur Verfügung. Für die Quadrant 4 200 ist außerdem eine herausziehbare Messerschublabe verfügbar, um die Reinigung und das Wechseln der Messer zu vereinfachen.

jk – LW 33/2017