Forschungsteam entwickelt SBR-tolerante Zuckerrübensorten

Neuzüchtungen stehen ab 2022 zur Verfügung

SBR-tolerante Rübensorten haben Forscher im Rahmen des vom rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerium geförderten Projekts „Nachhaltiges Insekten- und Krankheitsmanagement im Zuckerrübenanbau der Zukunft - NIKIZ“ entwickelt.

Luftbild einer durch SBR vergilbten Versuchsfläche.

Foto: Verband der Hessisch- Pfälzischen Zuckerrübenanbauer

Laut einer Pressemeldung handelt es sich bei der Rübenkrankheit „Syndrom Basses Richesses - SBR“ um eine bakterielle Infektion, die mit niedrigen Zuckergehalten und verminderten Erträgen einhergeht. Symptome sind gelbe Blätter und verstopfte Leitungsbahnen. Bundesweit sollen in diesem Jahr mehrere zehntausend Hektar befallen gewesen sein. Nach Angaben des Ministeriums konnte in den ersten NIKIZ-Versuchen 2020 eine Sorte eindeutig mit höherem Ertrag unter Befall identifiziert werden. Dies werteten die NIKIZ-Forscher als Hinweis auf eine Toleranz der neuen Züchtung. Diese sei als Sorte „Fitis“ für das Jahr 2021 zugelassen worden, habe aber nur mit geringen Mengen für Versuche zur Verfügung gestanden.

Im NIKIZ-Projekt wurden daraufhin laut Ministerium 2021 an neun Standorten Versuche mit weiteren Sorten angelegt, von denen jetzt mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaften für Versuchswesen Südwest und Franken sieben Standorte ausgewertet werden konnten. Für den Anbau 2022 stünden dadurch mehrere empfohlene Sorten zur Verfügung. Nach Einschätzung von Landwirtschaftsministerin Daniela Schmitt könnte mit den neuen Sorten ein wichtiger Baustein zur Sicherung des größten Südzucker-Werks geliefert werden. Denn nur wenn der Rübenanbau sich noch lohne, blieben die Arbeitsplätze im rheinland-pfälzischen Offstein sicher, so Schmitt.

age – LW 49/2021