Forsttechnik nur eine Randerscheinung

Wenig Neues im Forstbereich auf Agritechnica

Mit zwei Hallen und dem Freigelände waren die Forstaussteller bei der Agritechnica eine Randerscheinung, die dennoch so manchen Besucher anlockte, da es hier die vertrauten Geräusche des Sägens, Hackens und Spaltens gab und keine säuselnde Hintergrundkulisse.

Wirklich schwere Baumscheite können mit der Seilwinde des GSW 30 F ohne Probleme auf den Spalttisch gezogen werden. Das Spaltkreuz ist höhenverstellbar.

Foto: Setzepfand

Die Firma Pfanzelt aus Rettenbach im Allgäu stellte gleich zwei Neuheiten bei der Agritechnica vor: Den Systemschlepper Pm Trac III und die Getriebeseilwinde 647 Profi Eco. Mit der Getriebeseilwinde 647 Profi Eco wurde die Lücke zwischen der Profiline und der S-line geschlossen, bemerkte Peter Assemann, der für den Vertrieb der Pfanzeltprodukte in Süddeutschland zuständig ist. Das Modell 647 Profi Eco mit 7 t Zugkraft sei serienmäßig ausgestattet mit Seilausstoß, Seilverteilung mit Seileinlaufbremse und der prämierten Pfanzelt Präzisionssteuerung PPS und biete somit eine vergrößerte Seilkapazität. Die 647 Profi Eco koste 13 900 Euro ohne Zubehör.

„Der Pm Trac III ist gerade noch zur Agritechnica fertig geworden“, sagte Assemann. Auf dem Flyer werde der neue Pm Trac als flexibel, schnell und effizient beschrieben. Assemann verrät, dass dieser den kommenden Abgasnormen Stand halten werde. Man habe Synergien in der Produktion genutzt und nun noch mehr Eigenleistung verwirklicht. Auch mit der Geschäftsübernahme der Firma Schlang & Reichart Forsttechnik GmbH durch Pfanzelt im April diesen Jahres habe sich nichts an der Firmenphilosophie geändert, die hohen Wert auf die Produktion in Deutschland lege und beim bewährten Sortiment der Seilwinden und Rückeanhänger bleibe, so Assemann.

Die Firma Growi aus dem Allgäu zeigte, dass ihre selbstentwickelten robusten Maschinen auch vor großen Stammdurchmessern nicht Halt machen, sondern gerade dann bestens zu gebrauchen sind. Mit 31,4 t Spaltkraft ermögliche der GSW 30 F.ZW Turbo, ein Waagrechtspalter, ein rückenschonendes Arbeiten dank der einzigartigen Positionierung der Seilwinde und des Stammhebers, der gleichzeitig als Stütze dienen kann. Die Rückführung des Spaltkeils erfolgt hydraulisch. Größere Holzscheite können mit einem Sappi zurückgezogen und nochmals gespalten werden, so Christof Freudling, der Inhaber von Growi.

Die finnische Firma Palax präsentierte den Palax conveyer, KS 27 TR. Dieser kleinere Sägespaltautomat ist den Angaben von Sari Hirvelä, seit einem halben Jahr auf dem Markt und kann mit einem Fahrgestell geliefert, für Zapfwelle oder elektronisch betrieben werden.

Der Palax conveyer, KS 27 TR, ist extra für Landwirte hergestellt worden, die nur den Eigenbedarf decken wollen und Durchmesser kleiner 27 Zentimeter verarbeiten.

Foto: Setzepfand

Das Sägen erfolgt mit einer Kettensäge. „Wir sind überrascht, dass dieses Modell, das besonders für Bauernhöfe konzipiert wurde, so gut ankommt. Es sind Durchmesser bis 27 cm zu verarbeiten“, bemerkte Hirvelä. Mit Fahrgestell koste der KS 27 TR 9 000 Euro, für Zapfwelle sind es 4 950 Euro ohne MwSt.

Zwei neue Kreissägen, die den erhöhten Anforderungen der Berufsgenossenschaft ab 2014 schon jetzt gewachsen sind, das seien die Easy Cut und die Smart Cut der Firma Posch aus Österreich. „Der Holzvorschub erfolgt durch die Schwerkraft“, erklärte Thomas Tinnacher, der Vertriebsleiter von Posch.

Besonders sicheres Arbeiten möglich

Von Hand werde dann beim Easy Cut das Meterstück der 700er Kreissäge zugeführt, während dies beim Smart Cut automatisch erfolge und dort 20 bis 30 Schnitte pro Minute möglich seien. Ein Sensor beim Smart Cut regle die Schnitte. „Werkzeuglos kann die Scheitlänge von 18 bis 52 cm in zehn Stufen eingestellt werden. Die ersten Maschinen werden derzeit ausgeliefert“, sagte Tinnacher, der dann auch die Preise verriet von 5 400 Euro für den Easy Cut und 9 600 Euro jeweils ohne MwSt, jedoch mit Förderband.

Am Stand um die Ecke steht Oskar Bauer von der Firma Guntamatic aus Peuerbach in Österreich. Er präsentierte den Guntamatic powerchip 20/30. „Hier kann der Landwirt je nach Brenngut von Hackschnitzel, auf Pellet, Triticale, Gerste oder Miscanthus umstellen. Alles andere erledigt der Kessel, der 30 kW leistet.“ Zum 50-jährigen Firmenjubiläum komme nun der Guntamatic Pro auf den Markt mit 250 kW. Das Unternehmen habe viele Landwirte als Kunden, da sich in deren großen Altbauten diese Kessel am schnellsten rechnen, weiß Bauer. Man sei auch an der Erprobung „Heizen mit Maisspindeln“. „Das dauert nicht mehr lange, dann schaffen wird das“, ist Bauer sicher.

Die neue KSA 350 E ist ein Kettensägenspalter der Firma BGU mit einer Spaltkraft von 9 t. Es können Durchmesser bis 35 cm verarbeitet werden.

Foto: Setzepfand

Wer sein Material vor dem Verbrennern erst mal trocknen möchte, der kann sich an die Firma L-Enz aus Altdorf wenden. Christoph Rink, Mitarbeiter bei L-Enz, die Worte stehen für Lauber Energienutzzentrale, stellte einen Hackschnitzel-Trockner vor, einen Abrollcontainer mit belüftbarem Boden, um das Trockengut direkt zur Wärmequelle zu bringen und so den Prozess zu optimieren. „Besonders bei der Holzvergasung wird zunehmend die Abwärme genutzt, doch die Räume können sehr sauerstoffarm werden. L-Enz hat hier eine Anlage konzipiert, die sowohl die Trocknung als auch die Sauerstoffkonzentration regelt“, erklärte Rink. Die Trocknungsanlagen starten bei 15 000 Euro ohne MwSt. und reichen von Profianlagen für die Sägeindustrie bis zu Brennholztrocknern. Dabei werde die Technik der österreichischen Firma Mühlböck verwendet.

KUP ist vielerorts kein Thema

„Wir haben eine gute Auftragslage und rechnen im nächsten Jahr mit einem Umsatzrekord“, sagte Melanie Griese von der Firma Jenz GmbH aus Petershagen. Dass man dies schon jetzt so sagen könne, liege an der großen Nachfrage aus dem Ausland, besonders Osteuropa und Asien.

Auf der Agritechnica zeigte das Unternehmen den neuen Mobilhacker HEM 583. Zu dessen Serienausstattung gehört jetzt ein hydraulisch angetriebenes Auswurfgebläse. Die Maschine werde als Zapfwellenbetrieb und als Chippertruck angeboten. Im Bereich KUP bemerkte Griese, dass das Interesse zwar groß sei, allerdings de facto nicht viel laufe. „Wir haben zwei KUP-Erntemaschinen am Markt. Bevor der Absatz nicht steigt, werden wir hier keine weiteren Anstrengungen unternehmen.“ Die Gerätschaften seien gut, nun müsse erst mal die Nachfrage nachziehen.

zep – LW 48/2014