Freude über Wiedersehen auf den zweiten AgrarWinterTagen

Winzer, Landwirte, Aussteller und Veranstalter zufrieden

Nachdem der Schlüssel zum großen Parkplatz am Mittwochmorgen gefunden war, konnten auch die Besucher auf das Messegelände gehen, das mit fünf Zelten und unzähligen Freiluftständen bestückt war. Alle haben sich erst mal orientieren müssen auf dem Gelände der Messe Mainz in Mainz-Hechtsheim. Erste Eindrücke von der Ausstellung der AgrarWinterTage und Aussagen der Aussteller zur messelosen Zeit hat das LW im Folgenden gesammelt.

Die blaue Linie von New Holland wird nun inklusive der Braud-Traubenvollernter voll und ganz von Adam Kloster Land- und Baumaschinenhandel abgedeckt.

Foto: Setzepfand

Die ersten AgrarWinterTage auf dem Messegelände der Stadt Mainz sind erfolgreich zu Ende gegangen. Die Besucherzahlen auf dem 12 000 m2 großen Gelände mit 300 Ausstellern reichten mit 9 000 Besuchern nicht an die der Nieder-Olmer Agrartage heran, doch waren alle Anwesenden froh darüber, die Messe wieder live und nicht nur im virtuellen Raum besuchen zu können. Angesichts der fortgeschrittenen Vegetation und der anstehenden Arbeiten in den Betrieben sowie der Tatsache, dass die Vorträge auch online besucht werden konnten, zeigten sich die Aussteller mit dem Besuch sehr zufrieden.

Rebscheren von Pellenc noch sicherer

Astrid Auer und Hans-Walter Auer vom Landmaschinenunternehmen Auer in Lörzweiler präsentierten neue elektrische Akkurebscheren von Pellenc, die C35 und die C45. Beide verfügen über eine patentierte Sicherheitsfunktion, Activ´Security genannt, die bei Aktivierung den Anwender vor Schnittverletzungen schützt, indem die Finger der zweiten Hand erkannt werden und die Schere sofort stoppt, wenn sich ein Finger zwischen den Klingen befindet.

Auch Auer Landtechnik GmbH aus Lörzweiler kam gut durch die Coronazeit und freute sich bei den AgrarWinterTagen auf ein Wiedersehen mit vielen Kunden.

Foto: Setzepfand

Zudem können die Anwender zwischen zwei verschiedenen Klingen mit optimierter Geometrie wählen, die das Eindringverhalten verbessern. Die Firma Pellenc verspricht einen kraftvollen und perfekt kontrollierten Schnitt auch bei geringer Geschwindigkeit dank des Brushless-Getriebemotors, der einen Wirkungsgrad von 93 Prozent aufweise. Neben den Rebscheren stellte Auer auch einen Pellenc-Traubenvollernter sowie Heftmaschinen aus. Das Interesse der Winzer sei groß, auch wenn seit Kriegsbeginn in der Ukraine die Kunden zurückhaltender werden, bemerkte Auer. Bisher sei das Unternehmen ohne Einbußen durch die Coronazeiten gekommen.

Den Umsatz und den Ertrag halten konnte auch Hartmut Kloster, der Geschäftsführer von Adam Kloster Land- und Baumaschinenhandels GmbH aus Mörstadt. Der New Holland Händler stellte Schmalspurtraktoren und Traubenvollernter der blauen Linie vor. „Wir haben vor eineinhalb Jahren den Vertrieb der New Holland-Vollernter übernommen, nachdem Scharfenberger diesen aufgegeben hat“, sagte Kloster. Zuvor hat er ERO-Vollernter vermarktet, doch nun passe die Vermarktung zum gesamten Portfolio. Während viele Mitarbeiter von Scharfenberger zur RWZ gewechselt haben, habe er nun den Vertrieb der New Holland-Voll­ernter, die von Braud übernommen wurden und die nach Aussage von Kloster in der Erntequalität überzeugen. Er habe die volle Unterstützung von der New Holland Zentrale in Heilbronn und biete einen guten Service für die blauen Vollernter bis Würzburg an. Dass Kloster auch immer offen für neue Entwicklungen ist, zeigt die Aufnahme des Power XPS, ein Anbaugerät zur elektrischen Unkrautbekämpfung im Obst- und Weinbau, in sein Vertriebsprogramm. Mit dem Gerät werden die Pflanzen vom Blatt bis in die Wurzel mit hohen Stromleistungen elektrophysikalisch durch Zerstörung der Zellinnenräume bekämpft. Die Pflanzen sterben sofort ab. Drei Überfahrten seien im Jahr notwendig, bemerkte Kloster.

Im Gegensatz zu einer rein mechanischen Unkrautbekämpfung seien damit weniger Überfahren notwendig und die Bodenoberfläche bleibe intakt.

Weinbau-Maschinen gibt es nun auch bei Petri

Bei Petri und Söhne GmbH gibt es nun auch Weinbautechnik wie Stockbürsten und Rebholzzieher.

Foto: Setzepfand

Petri und Söhne GmbH aus Dannstadt-Schauernheim ist laut Willi Bicking, dem Maschinenverkäufer von Landmaschinen Petri, gut durch die Coronazeit gekommen. Kurz zuvor hat Petri die Firma Land- und Weinbautechnik Görtz in Frei-Laubersheim übernommen. Seither verkaufe Petri auch Weinbautechnik, vor allem Geräte der Firma Provitis aus dem Elsass, wie mechanische Stockbürsten und Rebholzzieher. Neben den arbeitskraftsparenden Gerätschaften werden zudem Weinbaufräsen und -kreiseleggen der italienischen Firma Forigo vertrieben. „Der Weinbau gewinnt neben dem Gemüsebau an Bedeutung in unserem Unternehmen“, sagte Bicking.

Dazu passen auch die neuen Schmalspurtraktoren von Deutz-Fahr. Seit eineinhalb Jahren ist die Serie 5DF/DS/DV TTV auf dem Markt, die ein stufenloses TTV-Getriebe und leistungsstarke Hydraulik mit großer und moderner Kabine vereint. Die Serie für Wein-, Obst- und Kommunalbau stehe in drei verschiedenen Abmessungen bereit. Seit gerade einmal einer Woche ist die Serie 5 DF/DS/DV mit Schaltgetriebe auf dem Markt. Sie vereint alle guten Eigenschaften der vorherigen 5er Serie, wie ebene, großzügige Kabine der Kategorie IV, gefederte Vorderachse und kompakte Bauart, ergänzte Christoph Markeli, Gebietsverkaufsleiter von Same-Deutz-Fahr. „Allerdings wurde hier bewusst weniger Technik in das Modell integriert.“

Die RWZ war auf den AgrarWinterTagen mit einem großen Stand im Freigelände vertreten und hatte sowohl Maschinen und Schlepper für den Ackerbau als auch für den Wein- und Obstbau dabei. Der Grubber Karat mit Schnellwechselsystem für die Schare sowie die Scheibenegge Rubin von Lemken sind sowohl für den Ackerbau als auch für den Gemüsebau interessant.

Das digitale Bediensystem Fendt one gibt es jetzt auch für die Schmalspurschlepper-Serie 200 Vario im Weinbau.

Foto: Brammert-Schröder

Die Drillkombination mit Kreiselegge und Rotec-Scharen von Amazone wurde zusammen mit dem Fendt-Schlepper 724 Vario präsentiert. Der Schlepper war mit dem digitalen Bediensystem Fendt one ausgestattet, das mehrere Funktionen vereint: die Verwaltung der Maschinendaten sowie agronomische Daten, die Planung von Arbeitsaufträgen sowie die Dokumentation von Arbeiten, Pflanzenschutz- und Düngemaßnahmen.

„Wenn sich der Fahrer in das System einloggt, hat er auf den Bildschirmen in der Kabine immer die gleiche individuell eingestellte Ansicht, egal, auf welchem Schlepper er sitzt“, sagte Fabian Bartmann von der RWZ. Fendt one gibt es jetzt auch für die Schmalspurschlepper-Serie 200 Vario. Modell F ist mit einer breiten Kabine ausgestattet, die eine gute Sicht ermöglicht. Auch in Sachen Weinbautechnik sieht sich die RWZ gut aufgestellt. Unter anderem gehören Bodenbearbeitungsgeräte von Alpego und Güttler, Lipa-Mulcher und Spritzen von Lochmann zum Programm.

Zudem vertreibt die RWZ Traubenvollernter von Ero. Sie präsentierte als Neuheit aus dem Hause Ero unter anderem den Laubschneider XView Profiline mit einer flexiblen Reihenweiteneinstellung und die in der Serie ProCut auch für den Minimalschnitt geeignet ist. Fabian Bartmann zeigte sich mit dem Besuch auf der Messe zufrieden und erklärte, dass die RWZ auch umsatzmäßig gut durch die Corona-Pandemie gekommen sei.

zep/ibs – LW 18/2022