Friedrich Schäfer feierlich verabschiedet
50 Jahre Maschinenringe Hessen
Die Verabschiedung des Vorsitzenden Friedrich Schäfer fand letzten Freitag im Rahmen der Feier des 50-jährigen Bestehens des Maschinenrings satt. Am Hühnerhof in Gründau-Gettenbach wurde anschließend der Maschinenring-Abend 2023 gefeiert.

Foto: Becker
Futternotstand als Bewährungsprobe
1976 hatten die LFG Hilfsmaßnahmen bei einem Futternotstand in Hessen organisiert. „Das war der Durchbruch für die überbetriebliche Maschinen-Verwendung (ÜMV) in Hessen“, so Riebeling. 1979 stieg die Mitgliedsfläche auf 60 000 ha.
1984 begann die Zusammenarbeit mit den Wasser- und Bodenverbänden; 1988 wurde der Landesarbeitskreis überbetriebliche Maschinenverwendung in Hessen (LAK) gegründet, und es begann die Kooperation der LFG, der Wasser- und Bodenverbände sowie der Lohnunternehmen. Im Jahr 1989 übernahm Klaus-Dieter Sens die Geschäftsführung.
Unter dem Vorsitzenden Albrecht Pöhlmann wurde 1993 das 20-jährige Jubiläum gefeiert; mittlerweile wurden über 5 000 Mitglieder mit 183 000 ha Fläche gezählt. 1994 übernahm Reiner Paul die Geschäftsführung.
Zum 25-jährigen Bestehen 1998 stellten 4 874 Betriebe rund 200 000 ha Mitgliedsfläche. „Nahezu flächendeckende hauptamtliche Geschäftsstellen garantierten nun eine kostengünstige Maschinenarbeit für hessische Landwirte“, so Riebeling. 2001 wird die Geschäftsstelle in Griesheim bezogen, Geschäftsführer ist Dr. Günther Lindenau.
2005 übernimmt Friedrich Schäfer den Vorsitz
2005 wird Friedrich Schäfer Vorsitzender der MR und LAG e.V., und die MR Hessen GmbH wird gegründet. 2009 übernimmt Uwe Roth die Geschäftsführung in Griesheim, und nach der Verabschiedung von Karl-Heinz Dickhaut wird Schäfer 2012 Vorsitzender beider Verbände.
2013 führt der Maschinenring ein flächendeckendes RTK-Signal für die GPS-gesteuerte Landtechnik in Hessen ein. 2016 wird die Geschäftsführung des Landesverbandes der Wasser- und Bodenverbände übernommen, 2018 kommt die des Boden- und Beregnungsverbandes Griesheim hinzu.
Seit 2020 führt der Verband die Leerrohrverlegung für schnelles Internet (Glasfaserausbau) für außenliegende Höfe durch. 2023 wird Ulrich Riebeling Vorsitzender und kann folgende Zahlen vermelden:
„Zum 50-jährigen Jubiläum haben wir neun Maschinenringe und LFG, elf Bodenverbände und 33 Boden- und Beregnungsverbände in Hessen mit insgesamt 6 524 Mitgliedern und 321 851 ha Mitgliedsfläche.“
Der anhaltende Strukturwandel, volatile Märkte und ständig wechselnde politische Vorgaben zeigten, dass die ÜMV weiterhin gebraucht werde. „Wir sind eine starke und dynamische Gemeinschaft“, betonte Riebeling.
Schäfer hat die hessische Landwirtschaft geprägt
Geschäftsführer Uwe Roth moderierte im Anschluss die Laudatoren für den scheidenden Vorsitzenden Friedrich Schäfer. Staatssekretär Oliver Conz vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz überreichte Schäfer die hessische Ehrenplakette in Silber für seine Verdienste für die Landwirtschaft. „Wir sind in Hessen stolz auf die Maschinenringe und davon überzeugt, dass sie gebraucht werden. Daher sagte er den ÜMV-Organisationen weiterhin die Unterstützung des Landes zu. Friedrich Schäfer dankte er „für ein enormes Arbeitspensum und große ehrenamtliche Leistungen. Und Sie haben es geschafft, die Nachfolge gut zu organisieren.“
Der Landrat des Kreises Bergstraße und ehemalige Bürgermeister von Frankenberg in Schäfers Heimatkreis Waldeck-Frankenberg, Christian Engelhardt, bescheinigte Schäfer, eine außergewöhnliche Persönlichkeit zu sein. Er sei Aushängeschild der Landwirtschaft, ein Mensch, der zusammenführen könne und einfach ein „richtig guter Kerl – witzig, klug, innovativ und visionär.“
Karsten Schmal, Präsident des Hessischen Bauernverbandes, betonte: „Fritz, du bist schon seit 1971 für den Berufsstand im Einsatz – erst als Kreisvorsitzender der Landjugend, dann im Kreisbauernverband und im Maschinenring, im HBV-Verbandsrat, im Gebietsagrarauschuss und im Kreisauschuss. Und quasi nebenbei hast du ja auch noch einen Betrieb geführt.“ Schäfer sei ein prägendes Gesicht der hessischen Landwirtschaft und habe immer für ein positives Bild in der Öffentlichkeit gesorgt – beispielsweise durch die Schweinehaltung im Basdorfer Hutewald. „Im Namen des Bauernverbandes darf ich dir für die großen Belastungen, die du getragen hast, unseren Dank aussprechen.“
Der Präsident des Bundesverbandes der Maschinenringe, Leonhard Ost, dankte Schäfer für die Arbeit als zweiter Vorsitzender an seiner Seite. Und er zitierte in seiner Ansprache Friedrich Schäfer selbst: „Ehrenamt ist keine Arbeit, denn es ist unbezahlt, aber auch unbezahlbar.“ Ost danke auch Schäfers Frau Heike, die dem Unternehmer Schäfer immer zur Seite gestanden habe.
Reiner Lameli, Stellvertretender Verbandsvorsteher bedankte sich für die WBL Hessen für Schäfers herausragendes Engagement. „Was die Beregnung betrifft, da hat uns der Nordhesse Fritz Schäfer machen lassen“, sagte er mit Blick auf die sehr gute Zusammenarbeit. Gemeinsam mit dem Stellvertretenden Verbandsvorsteher Werner Metke überreichte er eine Urkunde sowie einen Gutschein für ein Weinwochenende für zwei Personen.
Erfolg des Verbandes resultiert aus Teamarbeit
Friedrich Schäfer betonte dann in seinem kurzen Statement, dass der Erfolg des Verbandes Teamarbeit gewesen sei. „Ich habe Glück mit vielen Personalentscheidungen gehabt – auch im privaten Bereich“, scherzte er und dankte seiner Familie für die Unterstützung. Vor allem Geschäftsführer Uwe Roth sei ein Schlüssel dieses Erfolges. Neben den vielen Ämtern, die er bekleidet hatte beziehungsweise noch ausübt, hob er seine Mitgliedschaft im Kuratorium für das landwirtschaftliche und gartenbauliche Beratungswesen in Hessen hervor. „Das wird oft nicht so wahrgenommen, aber dort werden in einem großen Netzwerk aus amtlicher Beratung und Verbänden wichtige Entscheidungen getroffen.“
„Die Zukunft erfordert starke Verbände in der Landwirtschaft“, so der scheidende Vorsitzende. MR und WBL seien mit dem neuen Vorstand gut aufgestellt und hätten beispielsweise mit der Leerrohrverlegung für die weitere Digitalisierung oder das Wärme-Contracting wichtige Zukunftsthemen besetzt.“
Karsten Becker – LW 20/2023