Frühstart in die heimische Apfelernte
Hohe Kosten bremsen die Euphorie
In diesem Anbaujahr startet die heimische Apfelernte besonders früh. Mit Blick auf den sehr guten Fruchtansatz und die herausfordernde Witterung im bisherigen Saisonverlauf erwarten die auf den Apfel- und Obstanbau spezialisierten Erzeuger eine gute Apfelernte. Dies berichtet Pfalzmarkt in einer Pressemeldung.

Foto: Pfalzmarkt
Kurze Wege sorgen für eine lange Reife am Baum
Beim Blick auf die kurzen Wege vom Apfelbaum über den LEH, Wochenmarkt oder Obstfachhandel zum bundesweiten Verbraucher wird klar, dass Äpfel aus der zentral und verkehrsgünstig gelegenen Pfalz – im Vergleich mit Früchten aus Südtirol, Neuseeland, Argentinien oder Südafrika – viel länger am Baum reifen können und deswegen beim Geschmack und beim Thema Nachhaltigkeit und CO2-Bilanz die entscheidenden Pluspunkte verbuchen.
Top-5-Sorten machen zwei Drittel des Umsatzes aus
In der Pfalz gehen die marktrelevanten Apfelsorten Elstar, Gala, Jonagold, Braeburn und Delicious schrittweise in die Ernte, die in diesem Jahr von Anfang Juli bis voraussichtlich in den Oktober laufen wird. In 2023 hatten diese Top-5-Sorten etwas mehr als zwei Drittel des Apfel-Warenumsatzes von insgesamt rund 925 000 Euro ausgemacht. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die Erntemenge 2023 mit 1 419 Tonnen deutlich niedriger als in den beiden Vorjahren 1 926 Tonnen (2021) und 1 713 Tonnen (2022) ausgefallen ist. Ob Pfalzmarkt die Erntemenge und den Warenumsatz des Vorjahres erreichen wird, ist derzeit nicht absehbar.Hohe Kosten bremsen Euphorie der Erzeuger und machen Prognosen schwierig. Positive Vorzeichen für den weiteren Saisonverlauf der Apfelernte sind, dass bei Pfalzmarkt und dem Kooperationspartner Vereinigte Obst- und Gemüsegroßmärkte (VOG) Weisenheim die Anbaufläche von rund 100 Hektar sowie die Anzahl der 18 Apfel-Erzeuger auf dem Vorjahresniveau liegen. Ob es für die Obstanbauer in der Pfalz ein gutes Apfeljahr wird, hängt nicht allein von der weiteren Witterung ab. Angesichts der Mindestlohnerhöhungen und den anhaltend hohen Preisen für Dünger oder sonstige Betriebsmittel lastet auf den heimischen Obstproduzenten ein sehr hoher Kostendruck.
ezg – LW 32/2024