Frühstart in die heimische Apfelernte

Hohe Kosten bremsen die Euphorie

In diesem Anbaujahr startet die heimische Apfelernte besonders früh. Mit Blick auf den sehr guten Fruchtansatz und die herausfordernde Witterung im bisherigen Saisonverlauf erwarten die auf den Apfel- und Obstanbau spezialisierten Erzeuger eine gute Apfelernte. Dies berichtet Pfalzmarkt in einer Pressemeldung.

Genau wie alle weiteren Apfel-Spezialisten erwarten Manuel Gensheimer und Gerd Pfaffmann eine gute Apfelsaison.

Foto: Pfalzmarkt

Kunden aus dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und die bundesweiten Verbraucher dürfen sich freuen, dass die Pfalz – als besonders frühe Gunstlage für den heimischen Apfel- und Obstanbau – den traditionellen Erntevorsprung gegenüber anderen Anbaugebieten auch dieses Jahr wieder ausspielen kann. Während die Ernte der ersten, ganz frühen Sorten bereits seit Anfang Juli in kleinen Mengen für den Hofverkauf und die Wochenmärkte läuft, wird es „Ende Juli langsam ernst für den Erwerbsanbau“, wie Manuel Gensheimer, Pfalzmarkt-Erzeuger aus Steinweiler erklärt: „Mit Delbarestivale und nachfolgend mit Elstar wird Pfalzmarkt eG die ersten marktrelevanten Sorten für LEH rund sieben bis zehn Tage früher liefern“.

Kurze Wege sorgen für eine lange Reife am Baum

Beim Blick auf die kurzen Wege vom Apfelbaum über den LEH, Wochenmarkt oder Obstfachhandel zum bundesweiten Verbraucher wird klar, dass Äpfel aus der zentral und verkehrsgünstig gelegenen Pfalz – im Vergleich mit Früchten aus Südtirol, Neuseeland, Argentinien oder Südafrika – viel länger am Baum reifen können und deswegen beim Geschmack und beim Thema Nachhaltigkeit und CO2-Bilanz die entscheidenden Pluspunkte verbuchen.

Top-5-Sorten machen zwei Drittel des Umsatzes aus

In der Pfalz gehen die marktrelevanten Apfelsorten Elstar, Gala, Jonagold, Braeburn und Delicious schrittweise in die Ernte, die in diesem Jahr von Anfang Juli bis voraussichtlich in den Oktober laufen wird. In 2023 hatten diese Top-5-Sorten etwas mehr als zwei Drittel des Apfel-Warenumsatzes von insgesamt rund 925 000 Euro ausgemacht. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die Erntemenge 2023 mit 1 419 Tonnen deutlich niedriger als in den beiden Vorjahren 1 926 Tonnen (2021) und 1 713 Tonnen (2022) ausgefallen ist. Ob Pfalzmarkt die Erntemenge und den Warenumsatz des Vorjahres erreichen wird, ist derzeit nicht absehbar.Hohe Kosten bremsen Euphorie der Erzeuger und machen Prognosen schwierig. Positive Vorzeichen für den weiteren Saisonverlauf der Apfelernte sind, dass bei Pfalzmarkt und dem Kooperationspartner Vereinigte Obst- und Gemüsegroßmärkte (VOG) Weisenheim die Anbaufläche von rund 100 Hektar sowie die Anzahl der 18 Apfel-Erzeuger auf dem Vorjahresniveau liegen. Ob es für die Obstanbauer in der Pfalz ein gutes Apfeljahr wird, hängt nicht allein von der weiteren Witterung ab. Angesichts der Mindestlohnerhöhungen und den anhaltend hohen Preisen für Dünger oder sonstige Betriebsmittel lastet auf den heimischen Obstproduzenten ein sehr hoher Kostendruck.

ezg – LW 32/2024