Fusarium-Trockenfäule aus dem Lager verbannen

Mit dem Siegeszug von Sammelrodern bei der Kartoffelernte kam es auch zu einem Anstieg von Fusarium-Trockenfäule in den Lagern. Intensive Forschungsarbeit ließ die Krankheit beherrschbarer werden. Aktuell ist aber wieder ein vermehrtes Auftreten zu beobachten.
Die Trockenfäule wird durch Fusarium-Pilze hervorgerufen, deren Sporen in jedem Boden, in dem Kartoffeln angebaut werden, zu finden sind. Die Infektion erfolgt hauptsächlich durch Sporen, die sich mit der anhaftenden Erde an der Knollenoberfläche befinden. Der Erreger selbst kann die intakte Schale nicht durchdringen, sondern ist auf Zugänge über Knollenbeschädigungen, Losschaligkeit oder abgebrochene Keime angewiesen. Bei ausreichender Feuchtigkeit keimen die Sporen und dringen in das Gewebe ein.
Die Infektionsrate der Knollen steigt mit sinkender Temperatur, weil dann die Wundheilung langsamer verläuft. Die Ausbreitung innerhalb der Knolle wird durch niedrige Lagertemperaturen aber deutlich verlangsamt, so dass sichtbare Symptome erst nach Monaten auftreten können.
Zur Reduktion des Infektionsrisikos sollten folgende Punkte beachtet werden:
  • Fusarium-Resistenz der Sorten kennen und nutzen.
  • Keimabbruch und Knollenbeschädigungen beim Legen des Pflanzgutes minimieren.
  • Bestände mit vermehrtem Fusarium-Befall besitzen eine geringere Lagereignung.
  • Infektionsrisiko nimmt in Jahren mit höheren Stärkegehalten zu.
  • Nur schalenfeste Lagerware roden.
  • Ernte bei Temperaturen über 10 °C, um Knollenbeschädigungen zu reduzieren, schnelle Wundheilung sicherzustellen und Fusarium-Infektionsrate zu minimieren.
  • Zusätzliche mechanische Belastungen (z. B.  Vorsortieren) bei der Einlagerung empfindlicher Sorten vermeiden.
  • Schnelle Abtrocknung des Erntegutes nach der Einlagerung.
  • Wundheilung durch Temperaturen von 10 bis 15 °C und ausreichende Frischluftzufuhr unterstützen.
  • Dauerlagerungstemperatur von etwa 4 °C einhalten und Kondensation vermeiden.
  • Abwehrkraft der Knollen nimmt im Laufe der Lagerung beziehungsweise mit zunehmendem physiologischen Alter ab.
  • Keimung der Knollen vermeiden.
  • Kartoffeln vor der Aufbereitung anwärmen und schonend behandeln.
  • Knollen mit Fusarium-Symptomen möglichst früh aus der Aufbereitungsstrecke entfernen.
  • frisch aufbereitete Kartoffeln abtrocknen und Wundheilung ermöglichen.
  • Regelmäßige Reinigungs- und Hygienemaßnahmen in Lager und Aufbereitungsanlage nutzen.              VSD