Gelbrost bestimmte die Winterweizenerträge
Landessortenversuche Winterweizen in Rheinland-Pfalz 2014
Insgesamt wird die diesjährige Weizenernte in Rheinland-Pfalz recht unterschiedlich bewertet. Sie fällt je nach Region, örtlichem Witterungsverlauf, Terminierung der Behandlungsmaßnahmen oder Sortenwahl sehr unterschiedlich, vor allem aber stark streuend aus. Über die Erfahrungen und Ergebnisse aus den diesjährigen Landessortenversuchen berichten Ferdinand Hoffmann, Dr. Albert Anderl und Marko Goetz vom DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück in Bad Kreuznach.
Der Winterweizen musste im vergangenen Anbaujahr einiges einstecken: Schon die Aussaatbedingungen im verregneten Herbst waren alles andere als optimal. Dann der milde Winter, dem ein extrem trockenes und warmes Frühjahr folgte und schließlich die nicht mehr enden wollenden Schlechtwetterperioden ab Juli. Das unbeständige Wetter hielt auch während der Ernte an, so dass allmählich die Fallzahlen nach unten und nicht wenige Bestände in die Knie gingen. Und dann war noch der Gelbrost, der sich schon früh in einem bisher nicht gekannten Ausmaß verbreitete.Wer den enormen Gelbrost-Befall im Griff hatte, sei es durch eine entsprechende Sortenwahl oder durch gezielte, termingerechte Fungizidbehandlungen, konnte trotz alledem eine sehr gute Winterweizenernte einfahren.
Die Winterweizenfläche hat nochmals zugelegt
Die Winterweizenfläche in Rheinland-Pfalz hat 2014 gegenüber dem absoluten Höchstwert des Vorjahres noch mal zugelegt. Vermutlich wäre die Anbauausdehnung noch sehr viel höher ausgefallen, wenn die Aussaatbedingungen in letzten Herbst besser gewesen wären. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes standen zur diesjährigen Ernte über 117 000 ha Winterweizen auf rheinland-pfälzischen Äckern. Dies entspricht einem Anteil von fast 30 Prozent an der hiesigen Ackerfläche.
Konnte im vergangenen Jahr von einem rheinland-pfälzischen Rekordertrag (77,6 dt/ha im Landesmittel) berichtet werden, so ist man 2014 wieder auf ein Normalmaß zurückgefallen. Die vorläufigen Schätzungen gehen von 65 dt/ha aus, womit das langjährige Mittel sogar noch unterschritten wurde. Dass aber die unbefriedigenden Ernteerträge dieses Jahres, die teilweise schwachen Qualitäten oder der hohe Futterweizenanteil an der Vormachtstellung des Weizens rütteln können, ist eher unwahrscheinlich. Allerdings bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen die neuen GAP-Vorgaben insbesondere in Betrieben mit sehr hohen Weizenanteilen haben.
– LW 37/2014