Gemüse, Kartoffeln und Wein in einem Paket

Draußen stehen noch Porree, Feldsalat und einige „geschossene“ Salate, sonst sind die Gemüsefelder in der Pfalz abgeräumt. Es beginnt die wichtige Zeit der Planungen für das kommende Jahr oder gar für die kommenden Jahre. Der Pfälzer Gemüsebautag steht unter dem Motto „Zukunftswerkstatt Pfälzer Gemüsebau“ und der Besuch ist für alle Gemüseerzeuger der Region ein Muss. Unter anderem bietet er Fortbildungsseminare zu den Themen Düngung, Pflanzenschutz und ökologischer Anbau (siehe Seite 20).

Die Gemüsesaison 2018 ist nach der Staunässe von 2016, den schwierigen Marktbedingungen 2017 nun die dritte Saison unter erschwerten Bedingungen. Diesmal gibt es jedoch neben den viel zu niedrigen Erzeugerpreisen auch eine positive Meldung: Der Pfalzmarkt konnte sich als zuverlässiger Partner in diesem Trockenjahr behaupten. Denn die dorthin liefernden Erzeuger verfügen über ein hervorragendes Bewässerungssystem auf 13 500 ha Anbaufläche. Doch wie wird das nächste Jahr? Werden sich die Lebensmittel­einzelhändler im kommenden Jahr noch daran erinnern wollen?

Es ist nicht gut, nur auf andere zu zeigen, ohne sein eigenes Handeln zu hinterfragen. Die Branche selbst braucht Innovationen, Ideen und Kreativität in der Vermarktung.

Ein Baustein können innovative convenience-Produkte sein, beispielsweise Angebote, die alle Zutaten für ein Gericht für zwei, drei oder vier Personen bereits enthalten. Das erleichtert dem Kunden das Leben und ermöglicht noch dazu, die Pfälzer Produkte zu kombinieren. So könnte die Pfalz an einem Strang ziehen – mit den Kartoffelerzeugern, eventuell auch mit den Winzern und so gemeinsam den Wert der Produkte steigern.

Unterstützung erhalten die Erzeuger von den Saatgutunternehmen, die neue, resistentere und somit widerstandsfähigere Gemüsesorten anbieten, die weniger Pflanzenschutzmitteleinsatz benötigen (siehe ab Seite 15).

Der dritte Baustein liegt in der Hand der Gemüseerzeuger: Marketing beginnt auf den Feldern, weshalb die Blühstreifenaktion, die dieses Jahr im Kleinen getestet wurde, ein Schritt in die richtige Richtung ist, der auch auf den Produkten kommuniziert werden kann.

Elke Setzepfand – LW 47/2018