Gemüseaufkommen in Deutschland 2023 gestiegen
Produktion von Biogemüse legt überdurchschnittlich zu
Die Gemüseproduktion in Deutschland hat im vergangenen Jahr zugelegt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) Ende Februar mitteilte, belief sich die Erntemenge auf insgesamt 3,90 Mio. Tonnen (t), das waren 168 200 t oder 4,5 Prozent mehr als im vergleichsweise schwachen Jahr 2022. Das Sechsjahresmittel wurde um 1,7 Prozent übertroffen. Mehr Gemüse konnte eingebracht werden, obwohl die Anbaufläche im Vorjahresvergleich um 2,9 Prozent auf 122 800 Hektar (ha)eingeschränkt wurde.

Foto: Setzepfand
Biologische Bewirtschaftung wächst im Gemüsebau
Laut Destatis erzeugten 2023 die ökologisch wirtschaftenden Betriebe auf gut 18 400 ha insgesamt 480 000 t Gemüse. Im Unterschied zum konventionellen Anbau wurde bei den Biobauern die Produktionsfläche gegenüber 2022 um 3 Prozent vergrößert; die Erntemenge legte mit 11 Prozent stärker zu. Dass die ökologische Erzeugung wächst, zeigt sich auch im Vergleich mit dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022. Die Anbaufläche 2023 übertraf das Sechsjahresmittel um 15 Prozent. Bei der Erntemenge gab es ein Plus von 25 Prozent. Den Statistikern zufolge lag die starke Zunahme der Produktionsmenge auch daran, dass vorwiegend der Anbau von Gemüsearten mit einem hohen Gewicht pro Flächeneinheit wie Rote Rüben, Zwiebeln, Zucchini und Möhren beziehungsweise Karotten ausgeweitet wurde.
Möhren sind die wichtigste Ertragsfrucht
Im vergangenen Jahr hatte der Bioanbau einen Anteil von 15 Prozent an der gesamten Anbaufläche, bei der Erntemenge von Gemüse waren es 12 Prozent. Im Freilandanbau blieben den Statistikern zufolge Möhren die mengenmäßig wichtigste Gemüseart mit einer Produktion von 796 700 t, was gegenüber 2022 ein Plus von 2 Prozent bedeutet. Bei den zweitplatzierten Speisezwiebeln war ein Zuwachs von 15 Prozent auf 666 300 t zu verzeichnen, bei Weißkohl einer von 4 Prozent auf 398 500 t. Im Ranking der Anbaufläche im Freiland war 2023 hingegen weiter der Spargel mit knapp 23 900 ha führend, wobei die Erzeuger 5 Prozent weniger Areal mit dem „Königsgemüse“ bestellten.
Die größten Gemüseanbauflächen im Freiland befanden sich 2023 in Nordrhein-Westfalen mit 26 200 ha. Dahinter rangierte Niedersachsen mit 22 900 ha. Der Gemüseanbau unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen wie Gewächshäusern und hohen Folienabdeckungen konnte laut Destatis 2023 ebenfalls zulegen. Die Ernte nahm im Vorjahresvergleich um 5 Prozent auf 203 700 t zu. Die wichtigste Frucht im geschützten Anbau war wieder die Tomate mit einer Produktion von 101 100 t, das war ein Prozent weniger als 2022. Bei den Salatgurken stieg die Erzeugung hingegen um 17 Prozent auf 68 800 t.
age – LW 10/2024