Geschädigten Weizen aufpäppeln

Die Kahlfröste Anfang Februar haben vielerorts zu erheblichen Pflan­zenverlusten geführt. Vor allem beim früh und normal gesätem Weizen sind auch Totalverluste zu verzeichnen.
Vielfach wurde in den vergangenen Tagen das endgültige Ausmaß deutlich. An ausgegrabenen Pflanzen ist festzustellen, dass keine neuen Wurzeln ausgebildet sind und sich die Triebe leicht vom Bestockungsknoten abreißen lassen. Meist sind die Triebe in der Mitte noch etwas grün, aber am Übergang zur Wurzel sind deutlich braune Stellen sichtbar, was auf frostgeschädigte Zellen hindeutet. In solchen Bestände sind weitere Pflanzenverluste zu befürchten. Wo nicht umgebrochen werden muss, sind dennoch oft dieTriebdichte in den Beständen zu gering. Es sollten jetzt mindestens 200 intakte Triebe/Quadratmeter erhalten sein. Ansonsten sind nur bei sehr hohem TKG und sehr hoher Kornzahl je Ähre noch 50 dt/ha zu erreichen.
In diesen Beständen ist ein früher CCC-Einsatz einzuplanen, um die apikale Dominanz der Haupttriebe zu brechen und Seitentriebe zu fördern. (Die Kombination mit Mikronährstoffen kann diesen Effekt unterstützen.) Es müssen mindestens drei im Frühjahr neu gebildete weiße Kronenwurzeln mit 3 cm Länge gebildet sein. Wird früher behandelt, schädigt man das Wurzelwerk. Außerdem sollte die zweite Gabe leicht vorgezogen werden. Die Gesamthöhe der N-Düngung muss sich aber am niedrigeren Ertragsniveau orientieren. Daher ist die Höhe der Spätdüngung genau zu überprüfen.    Dr. Marco Schneider, LLH