Gespräch „Im Blühstreifen“

LSV Südpfalz zeigt, wie viel für Artenvielfalt getan wird

Am Donnerstag vergangener Woche lud „Land schafft Verbindung Südpfalz“ Pressevertreter zu einem Gespräch im Blühstreifen ein. Anlass war die Pressekonferenz von Bundesumweltministerin Svenja Schulze, die den Bericht zur Lage der Natur vorstellte.

Die LSV Südpfalz hat Bierbänke und Tische in einen Blühtsreifen gestellt sowie Traktoren mit ihren Forderungen vor eine Maschinenhalle. Zahlreiche Landwirte und Winzer machten dort ihrem Ärger Luft.

Foto: LSV

Leider folgten nur drei Pressevertreter der Einladung nach Ottersheim. Nichtsdestotrotz hat Land schafft Verbindung (LSV) klar dargestellt, warum der Rücktritt von Ministerin Schulze und deren Staatssekretär Jochen Flasbarth gefordert wird.

Mehr Grünland, weniger Ackerland in der Südpfalz

Vor allem der Vorwurf des Verschwindens des Grünlands durch Umwandlung in Ackerland, konnte anhand von Zahlen des statistischen Landesamtes klar wiederlegt werden. Allein im Kreis Südliche Weinstraße stieg die Grünlandfläche seit 1999 um 445 ha an. Bei gleichzeitiger Verringerung des Ackerlandes um 1 300 ha. Außerdem werden 1 190 ha Grünland bereits unter dem Dach von Schutzprogrammen wie Talauenprogramm und Vertragsnaturschutz, bewirtschaftet. Die LSV-Vertreter Stefan Bohlender, Florian Hörner und Marko Hörner stellten ebenfalls klar, dass seit Jahren der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln rückläufig ist. Ebenso wird vermehrt auf moderne Technik gesetzt, um Überdosierungen zu vermeiden. Prognosemodelle und Züchtung tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei, Zielgerichtet und Umweltschonend zu agieren. Beispiele wie die Biotop-Vernetzung Südpfalz zeigen, dass die Landwirte bereits aktiv ihren Teil zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. In einem kurzen Einwurf von Kurt von Nida und Dieter Zeiß, Naturschutzverband Südpfalz, wurde der Presse die schon vorhandene Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz nähergebracht. Die Experten ließen nicht unerwähnt, dass Naturschutz nur zusammen mit der Landwirtschaft funktioniert und nicht über die Köpfe der Bauernschaft hinweg realisiert werden kann. Hier könne die Bundespolitik von der Ortsebene lernen.

„Svenja Schulze vergaß bei ihrer Pressekonferenz weitere Einflüsse zu nennen die Auswirkungen auf die Natur haben“, schreibt LSV Südpfalz. Hier seien vor allem die Flächenverluste durch Straßenbau, Siedlungen, Gewerbe, Industrie und die Rohstoffgewinnung anzuführen. Alleine in den 70er Jahren sind im Kreis Germersheim 4 500 ha Ackerland verloren gegangen. Und der bundesweite Durchschnitt von 65 ha Flächenverlust pro Tag stehe nach wie vor.

LW – LW 23/2020