Gesundheits-Check für Milchkühe

Viele Probleme in der Milchviehhaltung werden erst dann erkannt, wenn die Kuh den „Kopf unter dem Arm“ trägt. Dann erfolgt eine Standardbehandlung, die sich ausschließlich auf das eine festgestellte Symptom konzentriert. Aber ist da vielleicht noch mehr?
Um das zu klären, sollte eine auffällige Kuh vor der Behandlung ge­nau untersucht werden – bei un­­bestimmten Anzeichen, die keine ein­­deutige Diagnose zulassen, genauso wie bei eindeutigen Symp­tomen. Man sollte versuchen, bei einer Euter-Entzündung nicht nur diese zu beachten, denn da hängt noch eine Kuh dran, die wichtige Hinweise zur Behandlung geben kann. Was sagen die Tierdaten (PC, Papier)? Ist die Kuh gerade in den ersten 30 Tagen der Laktation mit hoher Leistung und mitten im Energiedefizit? Dann schaut man sich die Pansenfüllung an. Eine Kuh mit starken Schmerzen frisst schlecht.
Dann testet man diese Kuh auf Labmagenverlagerung und Ketose mit Stethoskop und Ketosestäbchen. Lassen Sie sich vom Tierarzt zeigen, wie man mit dem Stethos­kop umgeht, das ist keine Hexerei. Auch eine Temperaturmessung sollte Standard im Umgang mit auffälligen Tieren sein.
Egal welches Problem die Kuh zeigt, es dauert nur Minuten, um eine Rundum-Untersuchung vorzunehmen und die Ergebnisse aufzuschreiben. Danach kann man umso effektiver behandeln, die Kuh ist schneller wieder fit und der Betriebsleiter hat weniger Arbeit.
Eine ausführliche Beschreibung zum Gesundheits-Check ist unter www.agrinet.de/i-team in der Rubrik „Bereiche/Tiergesundheit“ zu finden.   Heil, Innovationsteam Milch