Gesundheitsmanagement bei Kühen
Eine Calcium Prophylaxe ap rechnet sich immer; in vielen Betrieben ist ein „Kuhtrunk“, bevorzugt aus hellen (gelb) Eimern, für die Kuh direkt nach der Abkalbung Standard. Kuh und Kalb sollten sofort getrennt werden. Wenn das nicht der Fall ist, muss der Kuh Futter und Wasser direkt neben dem Kalb angeboten werden. In Dänemark beispielsweise werden die neugeborenen Kälber mit Futter bedeckt, das die Kuh auffrisst, wenn sie das Kalb ableckt.
Bedeutung einer einwandfreien Hygiene
bei der Geburtshilfe nicht unterschätzen
Die Bedeutung der einwandfreien Hygiene bei der Geburtshilfe wird in der Praxis nach wie vor unterschätzt. Der Anteil von Kühen, die nach der Abkalbung Fieber (Metritis) bekommen, kann durch saubere Arbeit bei der Geburtshilfe (Kuh von den Hüfthöckern nach hinten waschen!) halbiert werden. Vereinzelt werden die Kühe mit Entzündungshemmern behandelt, die antioxidativen Stress und Schmerzen mildern.
Für die Kühe nach der Abkalbung ist Bewegung wichtig, denn Bewegung beugt Ketosen vor. Viele Betriebe nutzen die Wiederkauaktivität als Ketose/Acidosdiagnostik. Eine Kontrolle der Calciumversorgung kann stattfinden, wenn 12 bis 24 h pp eine Blutprobe gezogen wird, um sie anschließend im Labor zu untersuchen.
Um den Versorgungsstatus und damit eine Milchfiebergefährdung der Kühe zu beziffern, kann der Urin-pH vor der Abkalbung gemessen werden. Wenn der Urin-pH kurz vor der Geburt >8,5 liegt, sollte das Tier mit einer Ca Infusion/Bolus behandelt werden. Wichtig ist außerdem, dass ein betriebsindividuelles Dokumentationssystem der Kuhüberwachung (z.B. Farbmarkierung o.ä.) durchgeführt wird.
Durch Hygiene und Sorgfalt kann man beim Gesundheitsmanagement Geld verdienen. Wenn die Kuh fit ist, Bewegung hat, gut frisst und nicht mobilisiert, dann schafft sie die sensible Phase Abkalbung. Wie gut dies funktioniert, sollte sich spätestens daran zeigen, dass höchstens 5 Prozent der Tiere nach einem Laktationsmonat abgehen. I-Team Milch Hessen