Gesundheitsmonitoring-Projekte für den eigenen Betrieb nutzen
Die Ursachen für die Abgänge sind selten eine zu geringe Milchleistung, sondern in erster Linie Erkrankungen des Euters, der Fruchtbarkeit und der Klauen.
Doch wie können einzelbetrieblich Verbesserungen erzielt werden? Als Betriebsleiter kennt man seine Tiere natürlich am besten. Allerdings sind die anfallenden Einzelinformationen zur Gesundheitslage der Tiere oft so zahlreich, dass es schwerfällt, im arbeitsreichen Tagesgeschäft den Ãœberblick über die Herde zu behalten. Unterstützung bieten könnten Gesundheitsmonitoring-Projekte, die in einigen Bundesländern bereits laufen. Das bayerische Projekt „Pro Gesund“ wurde kürzlich an der Universität Gießen vorgestellt (siehe Heft S.11).
Ziel der je nach Bundesland etwas unterschiedlich angelegten Projekte ist es, die Tiergesundheit und Nutzungsdauer der Kühe im eigenen Betrieb zu verbessern und diese Informationen auch in die züchterische Selektion einfließen zu lassen.
Was dafür getan werden muss? Krankheitsdiagnosen von weiblichen Kälbern, Jungrindern und Milchkühen werden vom Landwirt aufgezeichnet und an den LKV weitergeleitet. So zumindest soll die Vorgehensweise in Rheinland-Pfalz sein, wo das Projekt „Gesundheitsmonitoring Rind“ vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum koordiniert wird. Tierärzte und Berater können bei der Erhebung unterstützend tätig werden. Zurück bekommt der Landwirt ausÂÂgewertete Gesundheitsberichte und Aktionslisten, die ein zielgerichtetes Handeln erleichtern. Wer bei dem für Milchviehhalter kostenlosen Projekt mitmachen möchte, sollte sich beim DLR melden (siehe LW RLP, S. 10). Auch in Hessen wird ein solches Projekt in einiger Zeit starten. Das LW wird berichten.
Marion Adams