Getreidemarkt bleibt stabil

Lagervorräte sind in diesem Jahr niedriger als in den Vorjahren

Die Getreideernte 2012 (ohne Körnermais) wird vorläufig mit 39,9 Mio. t angegeben. Damit wurde das schwache Vorjahresergebnis um 9 Prozent übertroffen, aber zum Mittel der vergangenen fünf Jahre fehlen zwei Prozent.

Knappes Angebot bei stetiger Nachfrage lassen den Weizenpreis steigen.

Foto: Moe

Die Qualität der Getreideernte war sehr zufriedenstellend. Nach den bisherigen Untersuchungen lagen die Proteingehalte mit im Mittel 13 Prozent auf dem Vorjahresnive­au. Auch die Fallzahl war selten ein Grund zur Beanstandung. Lediglich zum Ende der Ernte wurden schwächere Fallzahlen gemessen. Die überwiegende Wei­zenmenge wurde als Qualitätsweizen eingestuft. Brot- und Futterweizen war in geringeren Mengen als im Vorjahr geerntet worden. Durch den regional verzögerten Erntestart entbrannte früh ein reger Wettbewerb um die ersten Wintergerstenpartien und den absehbar knappen Futterwei­zen. Die Auswinterungsschäden haben die Anbaufläche der Wintergetreidearten auf 5,07 Mio. ha reduziert. Im Frühjahr wurde auf den ausgewinterten Flächen vornehmlich Sommergerste, aber auch Sommerweizen und Mais ausgesät. Weil Saatgut für Sommerweizen nur begrenzt verfügbar war, kam auf den umgebrochenen Wintergetreideflächen überwiegend Sommergerste zur Neuaussaat. Die Anbaufläche für Sommergerste wurde um 40 Prozent, für Sommerweizen um 155 Prozent ausgedehnt. Ferner erhöhte sich der Anbau von Körnermais um 4,5 Prozent und der Anbau von Silomais um 1,4 Prozent.

Der bisherige Marktverlauf war für die deutschen Landwirte in diesem Wirtschaftsjahr erfolgreich. Die hohen Erzeugerpreise zum Ende des Wirtschaftsjahres 2011/12 wurden nahtlos in das neue Wirtschaftsjahr übernommen und der übliche Preisdruck zur Ernte blieb aus. Die Erzeuger hatten schon vor der Ernte große Mengen zu attraktiven Preisen über Kontrakte abgesichert. Mehr als 75 Prozent der geernteten Mengen waren bereits um die Ernte verkauft worden. Bis auf eine kleine Preisdelle im Oktober entwickelten sich die Preise stetig nach oben. Gestützt wurde diese Entwicklung durch die lebhafte Exportnachfrage zunächst nach Gerste in Richtung Nordafrika, später auch nach Weizen in Richtung Großbritannien und den Nahen Osten. Die Entwicklung wurde durch den schwachen Euro und die geringe Getreideernte in Süd- und Südosteuropa getrieben. Ebenso blieb Preisdruck aus Osteuropa, wie im Vorjahr, aus.

Den vollständigen Bericht können Sie hier herunterladen.
ami – LW 51/2012