Glockenberghütte mit grandiosem Ausblick

Weinbruderschaft Rheinhessen prämiert Wingertsheisje

Einen beeindruckenden Blick über Gau-Bischofsheim und andere Ortschaften – bei klarer Sicht bis nach Frankfurt, zum Taunus und Odenwald – bietet die Glockenberghütte, die jetzt durch die Weinbruderschaft Rheinhessen zu St. Katharinen als 31. Weinbergshäuschen ausgezeichnet wurde.

Das Messingschild der Prämierung zu enthüllen, waren der rheinhessischen Weinprinzessin Jennifer Henn (links) und Harxheimer Weinprinzessin Ann-Kathrin Schenk (rechts) vorbehalten, flankiert von Bruderrat Klaus Kappler (links) und Brudermeister Otto Schätzel (rechts).

Foto: Bettina Siée

Seit 1987 nimmt der Weinbergshäuschen-Ausschuss der Weinbruderschaft Rheinhessen vom Abbruch bewahrte restaurierte Schutzhütten und Türme in Augenschein, um jedes Jahr eines zu prämieren und mit einem Messingschild auszuzeichnen. Bruderrat Klaus Kappler informierte, dass die Weinbruderschaft entschieden habe dieses Jahr zum ersten Mal ein neu geschaffenes Gebäude zu berücksichtigen.

Typisch rheinhessische Baumaterialien

Unter einer Auswahl von acht besichtigten Objekten sei die Entscheidung zugunsten der Glockenberghütte gefallen. Den Ausschlag gab die runde Architektur und die Verwendung von typisch rheinhessischen Baumaterialien wie Naturstein aus Muschelkalk, Holz sowie roten Dachziegeln. Zudem sei die am 11. September 2009 eingeweihte Glockenberghütte auch für Touristen wichtig. Laut Kappler gibt es im nördlichen Rheinhessen nur wenige Weinbergshäuschen.

„Wir befinden uns unweit und oberhalb des vor rund 300 Jahren errichteten Klepperkreuzes und etwas unterhalb der mit 210 Meter höchsten Erhebung unserer Gemarkung, des Gaubergs“, beschrieb Ortsbürgermeister Patric Müller die Lage der Glockenberghütte. Die Parzelle des Häuschens wurde vor dem Bau als Weinberg genutzt.

Die Hütte liegt am Panorama­weg von Gau-Bischofsheim, einer Teilstrecke des Mainzer Höhenweges und Teil einer Schleife der fünften Etappe des knapp 60 Kilometer langen Rhein-Terrassen-Wegs zwischen Worms und Mainz. Die Hütte und der angrenzende Weinlehrpfad werden durch den Verkehrs­verein gepflegt. Der Ortsbürgermeister dankte dem Gau-Bischofsheimer Weinbruder und Winzer Karl-Heinz Göth, der großen Anteil am Bau der Glockenberghütte habe.

Jürgen Bommersheim, Vorsitzender der „Bürger für Gau-Bischofsheim“, dankte seinen Vorgängern im Vorstand, die auf die Idee der Glockenberghütte gekommen waren und diese 2008/ 2009 in Hunderten von Arbeitsstunden und mit 60 000 Euro Kreiszuschuss umgesetzt hätten.

„Die Weinbruderschaft freut sich sehr, dass die Idee der Weinbergshäuschen-Prämierung so gut angenommen wird“, dankte Brudermeister Otto Schätzel. In einem Weinberg treffen Kultur, Tradition und Wein aufeinander, deshalb hält es die rheinhessische Weinprinzessin Jennifer Henn für eine tolle Idee ein Weinberghäuschen zu errichten. Dem schloss sich die Harxheimer Weinprinzessin Ann-Kathrin Schenk an: „Die Glockenberghütte ist etwas Besonderes, auch für eine Harxheimerin wie mich.“ Den Rahmen gestaltete der Gesangverein „Liederkranz“ Gau-Bischofsheim. Winzer und Landfrauen sorgten für die Bewirtung.

Norbert Krupp – LW 38/2017