Goldene Ehrung für Dr. Ludwig von Heyl

Genossenschaftsverband dankt für Engagement

Der Feldgemüseanbau in der Vorderpfalz rund um Bobenheim-Roxheim ist eng mit Dr. Ludwig von Heyl vom Nonnenhof aus Bobenheim-Roxheim verknüpft. Für sein über vierzig Jahre ausgeübtes Engagement im Aufsichtsrat und Vorstand der Raiffeisen-Genossenschaft für Gemüseverwertung eG (RGG) wurde von Heyl kurz vor Weihnachten mit der Goldenen Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes ausgezeichnet.

Dr. Ludwig von Heyl (3.v.r., neben seiner Frau Carola von Heyl) hat mit seinem seit 43 Jahren währenden Engagement in Vorstand und Aufsichtsrat der Raiffeisen-Genossenschaft für Gemüseverwertung den Feldgemüseanbau in der Pfalz und in Südhessen etabliert. Hierfür wurde er mit der goldenen Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes ausgezeichnet. Zu den Gratulanten zählten Bernd Haas aus Rosengarten (l.) sowie Rainer Knies aus Bobenheim-Roxheim (r.) sowie Ludwig Hartmann (2.v.l.) und Moritz Graf zu Dohna-Schlodien (2.v.r.).

Foto: Brammert-Schröder

Der aktuellen Situation angepasst fand die Ehrung im kleinen Kreis auf dem Nonnenhof statt. Ludwig Hartmann, Aufsichtsratsvorsitzender der RGG, übergab die goldene Auszeichnung und blickte auf 43 Jahre ehrenamtliches Engagement für die Gemüseverwertungs-Genossenschaft zurück, der aktuell 76 Mitglieder, darunter 25 aktive Erzeuger, angehören. 1978 wurde von Heyl in den Aufsichtsrat der Genossenschaft gewählt, 1980 dann in den Vorstand. „Sie haben die Entwicklung des Feldgemüseanbaus in unserer Region deutlich vorangetrieben und den Transformationsprozess in die heutigen Anbaustrukturen begleitet“, sagte Hartmann in seiner Laudatio. Die Genossenschaft war zunächst in Teilen selber am Tiefkühlgemüse-Werk in Bobenheim-Roxheim beteiligt, in dem vorwiegend Spinat verarbeitet wurde. 1986 übernahm Frosta 60 Prozent der Anteile an der Fabrik. 1998 gingen alle Anteile an Frosta über. 40 Prozent der Anteile wurden zuvor noch gemeinsam von RGG und der damaligen Raiffeisen-Hauptgenossenschaft Frankfurt gehalten. Hartmann schilderte die Jahre bis zum Verkauf der Anteile an Frosta als bewegte Zeiten – geprägt von wechselnden Firmenbeteiligungen und einer nicht immer leichten Finanzierungssituation. Auch die Witterung machte den Anbauern in manchen Jahren zu schaffen.

Als großen Verdienst von Heyls bezeichnete Ludwig Hartmann die Integration der Anbauer auf der hessischen Seite. Spinat und diverse Kräuter werden heute in einem Radius von rund zehn Kilometer um Bobenheim-Roxheim herum beidseits des Rheins angebaut. Von Heyl habe sich zudem immer für ein Versuchswesen für die Anbauer sowie eine fachliche Beratung eingesetzt.

Im Zuge der Verhandlungen über die Anteilsverkäufe der Fabrikanteile an Frosta handelte der Vorstand der RGG unter Führung von Dr. Ludwig von Heyl den Kooperationsvertrag mit dem Unternehmen aus Bremerhaven aus. Frosta habe danach in den Standort investiert und damit eine sichere Basis für den Anbau von Feldgemüse in der Region geschaffen, sagte Hartmann. „Der Feldgemüseanbau war passig für unsere Region. Wir haben eine Nische gefunden zwischen dem intensiven Gemüseanbau in der Vorderpfalz und dem Getreide- und Zuckerrübenanbau“, erinnert sich von Heyl an die Anfänge. Es sei gelungen, diese Nische mit den hessischen Anbauern zusammen zu intensivieren. Auch von Heyl beurteilte die Übertragung des Werks an Frosta positiv: „Das Risiko der Genossenschaftsmitglieder wurde so reduziert.“ So bleibe einzig das Anbaurisiko.

Die aktiven Erzeuger verfügen über Lieferrechte an das Verarbeitungswerk. Von Heyl betonte, wie wichtig das Aushandeln der jährlichen Anbauverträge mit Frosta ist. Eine Aufgabe, die der Vorstand der Genossenschaft übernimmt, aktuell bestehend aus den Anbauern Rainer Knies aus Bobenheim-Roxheim und Bernd Haas aus Rosengarten sowie seit kurzem Moritz Graf zu Dohna-Schlodien, der Nachfolger als Geschäftsführer bei Maurer-Parat von Ludwig Hartmann ist.

Dr. Ludwig von Heyl leitete 35 Jahre lang als Vorstand die Geschicke der Raiffeisen-Genossenschaft für Gemüserverwertung. Er wechselte 2015 in den Aufsichtsrat und übernahm dort den Vorsitz. Ludwig Hartmann, der vorher Vorstandsvorsitzender war, hat seine Nachfolge als Aufsichtsratsvorsitzender bei der RGG angetreten.

Spinat und Kräuter – Standort gestärkt

„Spinat war immer eine sichere Bank für uns Anbauer“, sagte von Heyl. Inzwischen hat sich neben Spinat auch der Anbau von Kräutern wie Kerbel, Petersilie und Dill etabliert, nachdem Frosta im Werk in Bobenheim-Roxheim eine große Verarbeitungslinie für Kräuter gebaut hat. „Das ist ein starkes Bekenntnis für den Standort“, so von Heyl. Auch der Bioanteil der Ware konnte mit den Jahren gesteigert werden. ibs

ibs – LW 2/2022