Große Resonanz auf dem Gülle-Feldtag

Stickstoffverluste technisch reduzieren

Der Gülle-Feldtag, ausgerichtet vom MBR Südwestpfalz Kaiserslautern, fand auf einer Praxisfläche auf dem Herrenwalderhof in der Westpfalz statt. Zahlreiche interessierte Landwirte informierten sich über die verschiedenen Techniken, die eine bodennahe Ausbringung von flüssigen Wirtschaftsdüngern ermöglichen. Für das leibliche Wohl sorgte an diesem Tag die Landjugend mit dem Verkauf von Brezeln und Getränken.

Das Interesse der Landwirte an der neuen Gülletechnik ist groß, die Kosten sind jedoch hoch.

Foto: dlr

Anstoß für die Veranstaltung gab die neue Düngeverordnung, die ab 2020 beziehungsweise 2025 das Ausbringen von flüssigen Wirtschaftsdüngern mit wesentlichen Gehalten an verfügbarem Stickstoff auf bestelltem Ackerland (ab 2020) und auf Grünland (ab 2025) nur noch bodennah und streifenförmig zulässt. Zu sehen gab es neben zweier Schleppschuhverteiler auch die Schleppschlauch-Technik. Aber auch ein 8 m breiter Güllegrubber gepaart mit 26 t Joskin Tetraliner zum Überladen der Gülle wurde dem Fachpublikum präsentiert. Einfachere Technik, die ebenfalls nach den Regularien der neuen Düngeverordnung zulässig ist, sofern unmittelbar nach der Ausbringung die Einarbeitung erfolgt, repräsentierte ein Möscha Duo-Verteiler mit einer Arbeitsbreite von 21 m. Nach der Vorstellung der verschiedenen Ausbringtechniken wurden sämtliche Maschinen im Praxisbetrieb auf dem Acker vorgeführt. Trotz der trockenen Bedingungen konnte man sich ein Bild über die Verteilgenauigkeit und Einarbeitungsqualität machen. Der deutlich höhere Zugkraftbedarf von Schleppschuhverteiler und Güllegrubber, verglichen mit den anderen Verfahren, sowie die höheren Investitionskosten blieben dabei nicht unerwähnt.

Ebenfalls stellte das DLR-Westpfalz Versuchsergebnisse in Silomais mit den Auswirkungen der unterschiedlichen Ausbringtechniken auf den Ertrag verglichen mit konventionellen Verfahren vor. Der Zusatz von Piadin als Nitrifikationsinhibitor zur Gülle war ebenfalls Thema.

Höhere Flexibilität bei früheren Düngeterminen

Die Möglichkeit frühere Düngetermine wahrzunehmen, somit höhere Flexibilität zu schaffen und Arbeitsspitzen zu brechen bei gleichzeitig höherer N-Effizienz durch Reduzierung von Stickstoffverlusten traf bei den Landwirten auf großes Interesse.

Da die Technik zum Teil hohe Investitionskosten verursacht, kamen Fragen zur Förderung bei der Anschaffung auf. In der aktuellen Förderperiode, die bis Ende 2019 läuft, beträgt die Förderung 20 Prozent auf den Netto-Preis bei Schleppschuhverteilern und direkten Einbringungstechniken wie dem Güllegrubber. Junglandwirte können weitere 10 Prozent Förderung erhalten, sofern sie jünger als 40 Jahre sind und die Niederlassung weniger als fünf Jahre zurückliegt.

dlr – LW 23/2018