Heiko Kieweg neuer Vorsitzender des KBV-Waldeck
Kieweg: „Fordert uns – aber fördert uns auch!“
Corona-bedingt mit knapp einem halben Jahr Verzug hat die Haupt- und Vertreterversammlung des KBV Waldeck am Freitag vergangener Woche in Korbach mit großer Einmütigkeit den Wechsel an der Spitze des Kreisbauernverbandes vollzogen. Heiko Kieweg aus Korbach-Rhena folgt dem scheidenden Karsten Schmal, der die so gewonnene Arbeitszeit in seine Ämter als HBV-Präsident und DBV-Vize- und -Milchpräsident investieren wird.

Foto: Dietz
Wie Kieweg in seiner Vorstellungsrede betonte, hat er sich die Bewerbung gut überlegt. Früher habe er sich gefragt, „was macht der Bauernverband?“ Nach der Übernahme von Verantwortung habe er aus der Innensicht heraus gesehen, „wir alle sind der Bauernverband und müssen uns selbst einbringen“.
In geheimer Wahl alle Stimmen erhalten
Nach erfolgter geheimer Wahl mit 113 Ja-Stimmen (100 Prozent) erklärte Kieweg: „Ich trete das Amt mit Respekt an“, und betonte, er sehe den Kreisverband als Dienstleister für seine Mitglieder. Die Vorstandsmitglieder müssten wissen, wo die Mitglieder der Schuh drückt.
Um die gewünschten Dienstleistungen erbringen zu können, müsse die Kreisgeschäftsstelle gut ausgestattet sein und leistungsfähig gehalten werden. Als ein Beispiel nannte Kie-
weg die gemeinsam mit dem KBV Frankenberg angebotene Beratung zum Düngerecht. Die Öffentlichkeitsarbeit werde weiter verstärkt mit dem Ziel, die heimische Bevölkerung hinter der Landwirtschaft zu versammeln. Auch die Frage, solle man etwa von der Haupt- und Vertreterversammlung wie andere Kreisverbände auch zur Mitgliederversammlung übergehen, werde der Votrstand demnächst beraten. Die Vertreter und Mitglieder forderte Kieweg auf: „Bringt euch ein, fordert uns, aber fördert uns auch!“
Bei den Neuwahlen des geschäftsführenden Vorstandes wurden Friedrich Pohlmann, Bezirk Eisenberg, Martin Leis, Bezirk Twiste, und Dirk Monstadt, Bezirk Eder, mit überragenden Ergebnissen gewählt.
Einzigartige Verweigerung durch die Landesregierung
Schmal hatte zuvor in seinem letzten Geschäftsbericht als Vorsitzender eine ganze Reihe von Themen angesprochen. Sehr enttäuscht zeigte er sich über die bundesweit einzigartige Verweigerungshaltung der hessischen Landesregierung hinsichtlich des zwingend erforderlichen Schulungsangotes zum Erwerb der Sachkunde zum Einsatz der Isofluran-Narkose bei der Ferkelkastration. „Der Hessische Bauernverband hat es gemacht. Keiner hatte es uns zugetraut. Und dann müssen HBV-Mitarbeiter sich noch abfällige Bemerkungen durch Amtsveterinäre anhören. Das ist so nicht in Ordnung“, stellte Schmal fest. Der HBV habe handeln müssen, um der Schweinehaltung in Hessen eine Chance zu geben.
In Bezug auf die vom Land Hessen ausgewiesenen Roten Gebiete stellte Schmal fest, dass vier klagende Landwirte unterstützt würden, um vom Verwaltungsgericht die wissenschaftlich nicht haltbaren Ausweisungen aufheben zu lassen.
Umzug in neue Geschäftsstelle steht bevor
Schmal informierte die Vertreter darüber, dass der KBV Waldeck in absehbarer Zeit in ein neu zu bauendes Gebäude umziehen werde. „Wir tun dies im Rahmen der landwirtschaftlichen Familie gemeinsam mit der LBH. Der jetzige Standort ist durch zahlreiche An- und Umbauten ausgereizt. Wir sorgen damit auch für gute Arbeitsbedingungen unserer deutlich angestiegenen Zahl von Mitarbeitern.“
Zuletzt verabschiedete sich Schmal aus dem Amt, das ihm am meisten Spaß gemacht habe. Es seien jüngere Kollegen da, die in die Verantwortung gehen wollten. Und denen wolle er die Möglichkeit zum Einstieg geben, und nicht am Amt kleben. Das habe er so bei seinem Vorgänger Heinz Brühmann erlebt, der ihn vor achteinhalb Jahren ermuntert habe, den Vorsitz zu übernehmen.
Daraus habe sich die Chance ergeben, zwei Jahre später HBV-Vizepräsident und schon 2015 HBV-Präsident zu werden. 2016 sei die Ernennung zum DBV-Milchpräsidenten erfolgt, der 2018 die Wahl zum DBV-Vizepräsidenten folgte. „Das alles war möglich, lieber Heinz, weil du loslassen konntest“, dankte er seinem Vorgänger. Diese Ämter erforderten viel Zeit. Die werde er nach dem Ausscheiden als Kreisvorsitzender dort einsetzen.
Im Bericht der Geschäftsführerin, die einen umfangreichen Bildersatz alleine zur Öffentlichkeitsarbeit im vergangenen Jahr präsentierte, wurde deutlich, dass die Einführung eines eigenenBeitrages hierfür sehr sinnvoll war. Die Entwicklung der Öffentlichkeitsarbeit des KBV Waldeck wird das LW demnächst in einem eigenen Beiträg vorstellen.
Dz – LW 37/2020