Heiße Tage auf Interforst 2014

Zahl der internationalen Besucher und Aussteller gestiegen

Man wünschte sich einen der Seen an das Messegelände München. Denn bei rund 35° C auf dem Messegelände mit Begeisterung seine Produkte anzubieten, das gelang nicht mehr jedem. Dennoch ist die Interforst 2014 laut Messe München mit hervorragenden Ergebnissen zu Ende gegangen. 450 Aussteller – 288 nationale und 162 internationale Unternehmen – aus 27 Ländern präsentierten vergangene Woche auf über 70 000 Quadratmetern alles, was im Forst gebraucht wird, vom Karabinerhacken bis zum Harvester.

50 000 Besucher kamen zur Interforst auf das Messegelände in München, um sich die Neuheiten der Forstbranche anzusehen. Das LW wird diese in Ausgabe 32 vorstellen.

Foto: Setzepfand

Dabei legten die internationalen Aussteller um 25 Prozent zu. Die Ausstellerländer mit den meisten Anbietern waren neben Deutschland Finnland, Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich, Schweden und die Schweiz. Aber auch Unternehmen aus Ländern wie China, Kanada, Türkei und den USA, waren präsent. Von den Ausstellern zeigten sich 97 Prozent bereit, 2018 an der nächsten Interforst wieder dabeizusein.

Zugkraft an den Umlenkrollen kann sich maximal verdoppeln

An den fünf Messetagen von Mittwoch bis Sonntag kamen rund 50 000 Besucher aus 72 Ländern auf das Münchner Messegelände, die der Veranstaltung Bestnoten gaben. 18 Prozent kamen aus dem Ausland; damit ist die Internationalität erneut gestiegen. Die meisten Besucher kamen aus Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, Slowenien, Luxemburg, Kroatien, Ungarn, Rumänien und der Tschechischen Republik.

Unter dem Motto „Holz bewegt“ zeigte die Organisation Pro Holz auf der Interforst ein Fahrrad aus Eichenholz. Das Rad wird in Holland gebaut und kostet 1 600 Euro.

Foto: Setzepfand

Ein Magnet auf der Messe waren die Sonderschauen verschiedener Institutionen und Länder. So hat sich Landesforsten Bayern mit der Zugkraft an Seilwinden auf die Umlenkrollen befasst und eine sehr anschauliche Apparatur aufgebaut. Diese zeigte, dass bei einer Zugkraft von 5 t und einem spitzen Umlenkwinkel von 45° die Kraft auf die Umlenkrolle dann das 1,8-fache beträgt, somit 9,2 t. „Viele Holzrücker bedenken dies nicht und kaufen viel zu schwache Umlenkrollen, weshalb dann schwere Unfälle vorprogrammiert sind“, bemerkte Georg Palauf von der Sozialversicherung Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) in München. Bei einer Umlenkung von 360° verdoppeln sich sogar die Kräfte an der Umlenkrolle, sodass diese für 10 t ausgerichtet sein muss.

An einer anderen Station der SVLFG zeigte Marlies Machmüller anhand eines Hauttests, ob die Haut der Hände trocken ist oder gut gepflegt. Sind es bei den Forstwirten die mechanischen Belastungen, die zum Handschuhtragen animieren, so sind es in Werkstätten, Fette und Entfettungsmittel, die die Mitarbeiter zu Handschuhen greifen lassen. Machmüller betonte, dass jeder Arbeitgeber einen Hautschutzplan erstellen muss und Hautschutzmittel zur Verfügung stellen sollte.

Unter dem Motto „Du bestimmst, wann der Baum fällt“ führten Mitarbeiter der SVLFG alles Wichtige rund um die sichere Baumfällung praktisch vor Augen und gaben Tipps zu Fäll- und Schnitttechniken. Weitere Themen am Messestand: Rücken schonendes Ent­asten, Technikeinsatz im Wald, Gefahren bei der Waldarbeit erkennen und meistern.

zep – LW 30/2014