Hervorragende Leistung der Fuldaer Betriebe

Kreistierschau Fulda fand in Petersberg-Melzdorf statt

In Petersberg-Melzdorf fand am Sonntag vorletzter Woche die Kreistierschau des Landkreises Fulda statt. Viele verschiedene Tierrassen wurden präsentiert, vom Milchvieh über Fleischrinder und Pferde. Im Rahmen der Kreistierschau fand außerdem die Landesziegenschau 2016 statt. Weiterhin gab es einen Jungrinder- sowie Kälbervorführwettbewerb sowie ein umfangreiches Schauprogramm.

Fleckviehkühe aus dem Betrieb Andreas Mötzung in Hofbieber-Obernüst.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt

An der alle zwei Jahre in Melzdorf stattfindenden Kreistierschau beteiligten sich neben den Rinderzüchtern aus der Region, auch Pferde-, Pony-, Geflügel-, Kaninchen- und Bienenzüchter. Zuchterfolge vor großem Publikum wurden auch bei der „Landesziegenschau“ deutlich, die einen Einblick in die Vielfalt der in Hessen gehaltenen Fleisch- und Milchziegenrassen darstellte und einen besonderen Schwerpunkt bildete. Kreislandwirt Emil Funk freute sich über das große Engagement der Beschicker, Aussteller und Organisatoren. Gerade in der für die Landwirtschaft so schwierigen Zeit sei es notwendig, mit den Verbrauchern in einen Dialog zu treten, um sie vom Wohl der Tiere und der Qualität ihrer Lebensmittel zu überzeugen. Die Kreistierschau biete dazu die ideale Plattform. Erfreut zeigte sich Funk auch über die große Teilnahme von Nachwuchszüchtern, darunter 26 Teilnehmer am Kälberaufzuchtwettbewerb.

Landrat Bernd Woide lobte die von der Agrarverwaltung des Kreises mit dem Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld durchgeführten Neuerungen zur Attraktivitätssteigerung der Schau.

Schafen und Ziegen komme eine hohe Bedeutung in Bezug auf die Pflege der Höhenlagen wie die Rhön zu. Die Landwirtschaft unterstreiche ihren Anspruch, dass sie nicht nur gesunde und qualitativ hochwertige Lebensmittel bereitstelle, sondern auch wichtige Leistungen für das Allgemeinwohl, insbesondere für den Erhalt des ländlichen Raums erbringe. Dazu gehöre auch die Offenhaltung der Landschaft. Angesichts von Negativschlagzeilen in der Landwirtschaft, die diese in die Defensive drängten, bezeichnete Woide eine positive Imagewerbung als besonders wichtig. Die Zeiten, in denen die Arbeit des bäuerlichen Berufsstandes von der Gesellschaft wie selbstverständlich anerkannt und auch honoriert wurde, seien leider vorüber. Wichtig für die Hofnachfolge, um die es derzeit gut bestellt sei, sei die berufliche Perspektive und der Erhalt der Betriebe. Weitere Grußworte sprachen Bürgermeister Manfred Helfrich und die Hessische Milchkönigin Sarah I., die auch Züchterauszeichnungen für die prämierten Tiere vornahm. Pokale und Urkunden überreichte sie mit Woide den 26 Kindern des Kälberaufzucht- sowie den Teilnehmern am Jungrinderwettbewerb.

Beeindruckt waren die vielen Fleischrinder- sowie die vorgestellten Ziegenrassen, wie Buren-, Pfauen-, Walliser Schwarzhals- und Weiße Deutsche Edel­ziege. Nachdem der Ziegenbestand in Hessen nach 1945 stark zurückging, ist er mittlerweile auf rund 20 000 Tiere wieder angestiegen.

Madeleine I. ist erste Hessische Ziegenkönigin

Die Staatsauszeichnung mit der silbernen Preismünze nahm der Betrieb Hofmann von der Milchkönigin Sarah I. entgegen.

Bei allen Rassen wurden hervorragende Zuchttiere präsentiert. Neben 43 Holsteinrindern sowie 24 Fleckviehtieren sowie 22 Fleischrinder und 24 Jungrinder, wurden acht Haflingerpferde, zwei Ponys und 60 Ziegen ausgestellt. Bei der Landesziegenschau stellte Hermann Fehrentz, Vorsitzender des Hessischen Ziegenzuchtverbandes, Madeleine Reifenschneider (24) aus Grünberg-Queckborn, als erste Hessische Ziegenkönigin vor. Hofschilder erhielten die Teilnehmer der Initiative „Bauernhof als Klassenzimmer“, die Martin Sudbrock, Fachdienstleiter Landwirtschaft beim Landkreis Fulda, vorstellte. Die Betriebe leisten Aufklärungsarbeit und geben Kindern und Jugendlichen Einblicke in die Landwirtschaft und rücken das oft verzerrte Bild der Landwirtschaft zurecht, sagte Sudbrock. Ein Schauprogramm unter anderem mit Pferden beim Holzrücken sowie einer Westerndressur und Haflinger-Vorführung rundete die Tierschau in Melzdorf ab.

Der Betrieb Gerhard Jordan (Hofbieber-Wittges) erhielt die Preismünze in Silber in der Kategorie Rinder/Holsteins für die „Siegerkuh alt“. Bronze bekam der Betrieb Hubert Hofmann (Gersfeld) für die beste Betriebssammlung/Fleckvieh. Eine Medaille der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter (ARD) sowie die Silbermedaille für die „Siegerkuh mittel/Holsteins Schwarzbunte“ gingen an Winfried Seng (Hünfeld-Nüst). Die silberne Preismünze für den „Siegerbock Weiße Deutsche Edelziege“ nahm Rita Meilinger-Balser (Grünberg) und die in Bronze für den „Siegerbock Burenziege“ Mischa Stillger (Alsfeld) entgegen.

Burkhardt – LW 27/2016