Hessens Gallowayzüchter bei der Bundesschau erfolgreich

Robustrinderzüchter stellten das größte Kontingent

Der Bundesverband Deutscher Gallowayzüchter hatte anlässlich der Grünen Tage Thüringen zur Bundesschau nach Erfurt eingeladen. Insgesamt wurden 127 Galloways ausgestellt. Die hessischen Züchter stellten mit 52 Tieren das stärkste Kontingent. Zusätzlich kamen 21 Färsen aus dem BDG-Projekt Färsenweide zum Verkauf.

Mit „Yemen v. Bechtelsberg“ und „Helona v. Bechtelsberg“ stellte die ZG Kraft/Bock, Ottrau gleich zwei 1a Färsen. Außerdem qualifizierten sich noch für die Endauswahl, mit einer 1a Platzierung, die Färse „Indigo v. Gladbachtal“ aus der Zucht von K. Schneider, Kleingladenbach, sowie die weiße Färse „Kiara“ von H.-W. Schmerfeld, Bebra und das belted Gallowayrind „Lillyfee v. Rittergut Oberweimar“ von M. Möller, Oberweimar. Weitere gute Platzierungen mit Jungrindern stellten die Betriebe H. Battefeld, Wiesenfeld; S. Kempenich, Heidenrod; A. Würtz, Schotten; C. Huhn, Allendorf/Eder und die ZG Sölzer und Schmidt, Gudensberg.

Beste Jungzüchter der letzten zwei Jahre geehrt

Zum Züchterabend begrüßte der Vorsitzende des BDG, Horst Kraft, die Ehrengäste und Gallowayzüchter. Höhepunkt war die Ehrung der Gallowayjungzüchter der letzten zwei Jahre. Es stand eine Reise nach Schottland als erster Preis in Aussicht. Bei einer knappen Entscheidung belegte diesen Anna-Maria Würtz aus Schotten-Eichelsachsen, vor ihrer Schwester Antonia. Auch der dritte Platz ging mit Philipp Schneider, Kleingladenbach, nach Hessen. Weitere erfolgreiche hessische Jungzüchter waren Cathlen Battefeld, Wiesenfeld sowie Felix und Niklas Sölzer aus Gudensberg. Am nächsten Tag fing der Richt­wettbewerb mit den älteren Färsenklassen an. Hier konnten sich mit einem 1a Platz „Mara v. Zuchthof Lömker“ im Besitz von H. Battefeld, Wiesenfeld, sowie die Rinder „Klara v. Bechtelsberg“ und „Penita v. Bechtelsberg“ der ZG Kraft/Bock aus Ottrau für die Siegerauswahl qua­lifizieren. Ebenfalls einen 1a Platz erreichte C. Michel, Geismar, mit seiner black belted Färse „SC Pippa“. Auch bei den tragenden Rindern konnten die Betriebe M. Ernst, Bottendorf; W. Hofmann, Renda; S. Horn, Bad Wildungen; C. Huhn, Alendorf/Eder und A. Molter,Watzelhain, gute Platzie­rungen belegen. Bei den belted Gallowyrindern war auch der Betrieb M. Faust, Schlangenbad erfolgreich. Nun stand die Wahl der Siegerfärse an, eine schwere Aufgabe für die Preisrichter Walter Schluepp und Jimdrich Terec. Bundessiegerfärse wurde nach einem spannenden und mit hochklassigen Tieren besetzten Wettbewerb „Yemen v. Bechtelsberg“. Diese typvolle „Figaro v. Bechtelsberg“ Tochter wusste zu überzeugen. Zur Reservesiegerin wurde ihre Stallgefährtin „Penita v. Bechtelsberg“ erkoren. Auch diese Färse, eine Tochter des Bullen „Holsten Don 100“ konnte durch viel Typ, mit genügend Länge und Breite, sowie guten Fundamenten gefallen. Ein besonderer Erfolg für die ZG Kraft/Bock aus Ottrau.

Rangierung der Kuhklassen

Dann ging es mit dem Richten der Kuhklassen weiter. In der ältesten Klasse konnte sich gleich die neun jährige „Irene v. Burgwald“, mit ihrem gut entwickelten Bullenkalb bei Fuß, aus der Zucht von H. Battefeld, Wiesenfeld, als 1a Tier behaupten. Eine weitere 1a Preisträgerin stellte K. Schneider, Kleingladenbach, mit ihrer typstarken „Grace v. Gladbachtal“, mit einem „Senegal“ Bullenkalb. In der nächsten Klasse konnte die „Enzian“ Tochter „Yoke v. Bechtelsberg“ der ZG Kraft/Bock, Ottrau, einen 1a Platz erzielen. Die ZG Kraft/Bock hatte mit „Lorette v. Bechtelsberg“ und der jüngsten Kuh der Schau „Catriona v. Buchenau“ noch zwei weitere gut platzierte Kühe im Wettbewerb. Bei den belted Galloways wussten die Kühe“ Südtonderns Lena“, mit Bullenkalb bei Fuß und „Anna v. Lindenhof“ mit einem weiblichen Kalb, aus dem Besitz von M. Möller, Oberweimar, zu überzeugen. Auch hier wurde es bei der anschließenden Siegerauswahl spannend. Am Ende wurde die typvolle und harmonische „Yoke v. Bechtelsberg“, mit der Reservesiegerschleife belohnt. Siegerkuh wurde die bestens entwickelte rote Gallowaykuh „Marina“, mit gutem Kuhkalb, aus der Zucht von Meyers-Hemmers aus Luxemburg.

In allen Bullenklassen gut abgeschnitten

Ein Highlight jeder Schau ist das richten der Bullenklassen. In der ältesten Klasse konnte sich gleich der noch sehr frische und bestens herausgebrachte Bulle „Rob Roy“ von der ZG Kraft/Bock durchsetzen. In der zweiten Altersklasse stellte die ZG Mützel-Geiger, Biebergemünd, mit dem bewährten „Ben Lomond Thunder“ den 1a Preis. Einen weiteren 1a Titel konnte H.-W. Schmerfeld, Bebra, mit dem „Myrkur“ Sohn „Manfred“ erzielen. In der Klasse der jüngsten Bullen war „Topas v. Bieberer Spessart“ aus der Zucht von Mützel-Geiger, Biebergemünd, an 1a platziert. Weitere gute Platzierungen erzielten mit ihren ausgestellten Herdenbullen, die Betriebe Kempenich-Molter, Heidenrod, ZG Kraft/Bock, Ottrau und die ZG Sölzer und Schmidt, Gudensberg. Bei den belted Gallowaybullen konnte M. Möller, Oberweimar, mit dem Bullen „Jodock v. Altrhein“ einen 1a Preis erzielen. Bei der anschließenden Auswahl zum Siegerbullen, kamen alle 1a Preisträger noch einmal in den Ring. Siegerbulle wurde der schon mehrfach ausgezeichnete dun farbene „Rob Roy“ aus dem Besitz der ZG Kraft/Bock, Ottrau. Der mit sieben Jahren älteste Bulle der Schau präsentierte sich einmal mehr, mit seiner in allen Rassemerkmalen überragenden Erscheinung. Gleichzeitig errang er auch den Titel bestes dun Galloway. Auch dies ist eine besondere Leistung. Da der Wanderpokal zum dritten Mal in Folge an die Familie Bock aus Buchenau ging, verbleibt er jetzt in deren Besitz. Den Reservesiegertitel holte sich der belted Gallowaybulle „Jodok v. Altrhein“ von M. Möller, Oberweimar. Dieser sehr harmonische black belted Bulle wurde auch noch zum Mr. Beltie 2016 gekürt. Einen schönen Erfolg konnte C. Michel, Geismar, mit seiner sehr typstarken und korrekten Färse „SC Pippa“ erringen. Sie wurde zum schönsten belted Gallowayrind erklärt. Als bestes weißes Galloway wurde die schicke Färse „Korina“ aus der Zucht von H.-W. Schmerfeld, Bebra, ausgezeichnet. Schließlich wurde die Siegerfärse „Yemen v. Bechtelsberg“ von den Preisrichtern noch zum Overall Champion der Bundesschau gekürt. Ein weiterer Erfolg für die Zuchtgemeinschaft Kraft und Bock in Ottrau.

ADR-Medaillen für Betriebe aus Hessen

Bei der anschließenden Siegerehrung wurden, neben Pokalen und Siegerschärpen für die Sieger und Reservesiegertiere, in den einzelnen Kategorien, auch noch die erfolgreichsten Züchter der Schau mit Medaillen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter (ADR) ausgezeichnet. Hier erhielt die Zuchtgemeinschaft von Horst Kraft und Johannes Bock, aus Ottrau, die Goldene ADR-Medallie und der belted Gallowayzüchter Manfred Möller, aus Oberweimar, die Silberne ADR-Medallie. Im Anschluss an die Schau kamen 21 zum größten Teil tragende Rinder zur Versteigerung. Auktionator Karl Ederle konnte bei einem recht flotten Auktionsverlauf, 16 tragende Rinder zu einem Durchschnittspreis von 1 618 Euro und drei deckfähige Rinder für durchschnittlich 950 Eu­ro zuschlagen. Auch bei der Auktion konnten die beiden hessischen Betriebe R. Kress aus Niederkalbach und die ZG Kraft/Bock, Ottrau, ihre angebotenen Rinder, erfolgreich vermarkten. Der Erfolg spricht für die hohe züchterische Qualität in den hessischen Gallowayherden.

Christian Sölzer, zbh – LW 45/2016