„Hessens Landwirtschaft blüht für Bienen“ – Zwischenfazit
Saatgutmenge für Blühflächen deutlich gesteigert
Die 2017 gestartete Gemeinschaftsinitiative „Hessens Landwirtschaft blüht für Bienen – Landwirte und Imker sind Partner“ hat sich von Beginn an sehr positiv entwickelt und ist ein gelungenes Beispiel zur Verbesserung der Artenvielfalt in unserem Bundesland. Das stellten die Hessische Landwirtschaftsministerin Priska Hinz, der Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes, Thomas Kunz, und der Vorsitzende des Landesverbandes Hessischer Imker (LHI), Manfred Ritz, am Dienstag in Roßdorf bei Darmstadt auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Karlheinz und Bernd Rück übereinstimmend fest.

Foto: Bernd Weber
Im Rahmen der Initiative, die eingebunden ist in die Kampagne „Bienenfreundliches Hessen“ haben hessische Landwirte 2017 1 000 Kilogramm Blühflächensaatgut ausgesät, 2018 war es mit 8 000 Kilogramm ein Vielfaches davon. In diesem Jahr konnte die Aussaatmenge erneut deutlich gesteigert werden auf 16 000 kg. Bezieht man die im Rahmen von Agrarumweltmaßnahmen und der EU-Agrarförderung angelegten Blühflächen mit ein, kommt man rein rechnerisch auf eine Blühstreifenlänge von mehr als 8 000 km.
„Diese Zahlen sprechen für sich. Sie belegen eindrucksvoll, dass wir Landwirte uns zunehmend um die Verbesserung der Artenvielfalt kümmern und Verantwortung übernehmen“, betonte der Vizepräsident des HBV, Thomas Kunz. Hierbei handele es sich aber um eine Aufgabe, der sich die ganze Gesellschaft stellen müsse, auch Landkreise, Kommunen und Privatpersonen seien gefordert. Denn durch Flächenverbrauch, die Zersiedelung der Landschaft, das Freizeitverhalten und den zunehmenden Autoverkehr beeinträchtigten alle mehr oder weniger die Lebensräume von Pflanzen und Tieren.
Er gab aber auch zu bedenken, dass landwirtschaftliche Flächen in erster Linie zur Produktion von Lebensmitteln dienen. Der gezielte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, die vielfach zu Unrecht für den Artenschwund verantwortlich gemacht würden, sei notwendig, um Erträge und die gewünschten Qualitäten zu sichern.
„Landwirte und Imker sind schon lange Partner. Durch die Gemeinschaftsinitiative wurde die Zusammenarbeit intensiviert, beispielsweise als es darum ging, eine aus 16 verschiedenen Pflanzenarten bestehende Saatgutmischung für Blühstreifen zusammenzustellen“, sagte der Vorsitzende des LHI, Manfred Ritz.
Jürgen Albrecht, Vorstandsmitglied des RBV Starkenburg, stellte die Landwirtschaft in seinem Verbandsgebiet vor und sagte, dass der RBV mit 1 600 kg Blühstreifen-Saatgut die Menge des Vorjahres verdoppelt habe.
Betriebsleiter und Kreislandwirt Karlheinz Rück bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb mit 100 Kühen und 120 ha Land. Er wies darauf hin, dass er schon vor 30 Jahren die Vernetzung von Biotopen im Blick hatte. Derzeit hat er im Umfeld seines Rosenhofes 800 m2 Blühstreifen angelegt, in der Gemeinde Roßdorf sind es insgesamt rund 2 500 m2.
hbv – LW 22/2019