Hoher Infektionsdruck durch Krautfäule
Die günstigen Infektionsbedingungen für Krautfäule der vergangenen Wochen mit feuchtwarmer Witterung zeigen sich jetzt in einem kontinuierlichen Krautfäuledruck. Da sich in den kommenden Tagen daran noch nichts ändern wird, sollte auf jeden Fall eine konsequente Krautfäulebekämpfung fortgeführt werden.
Auf Schlägen mit hohem Krautfäuledruck sollten Spritzabstände von sieben Tagen nicht überschritten werden. Schläge mit geringerem Infektionsdruck sollten spätestens alle zwölf Tage behandelt werden.
Durch die kontinuierliche Feuchtigkeit in den Kartoffeldämmen werden die Lentizellen der Knollen nicht oder nur langsam geschlossen. Diese können dann Eintrittspforten für Sporen der Kraut- und Knollenfäule werden, wenn die Sporen des Pilzes durch Niederschläge an die Knollen gewaschen werden. Daraus kann sich dann Braunfäule entwickeln.
Somit sollte zum einen bei der letzten Krautfäulebehandlung darauf geachtet werden, dass sporozide Mittel mitgeführt werden, damit die Sporen abgetötet werden und nicht über das Regenwasser an die Knollen gelangen können.
Ferner sollten die Knollen mit offenen Lentizellen langsam (mit Quickdown oder in mehreren Schitten) abgereift werden, damit diese genug Zeit haben, um die Lentizellen zu schließen.
Weiterhin sind die Bestände auf Durchfärbung, Stärkegehalt und Größe zu kontrollieren, und danach muss entschieden werden, ob und wann abgereift werden muss.
LLH, Beratungs-Info Kartoffelbau