Hoher Tierkomfort und effektive Melktechnik

Tag der offenen Tür im Betrieb Gill in Bodenheim

Hans-Christoph und Annika Gill bewirtschaften den Familienbetrieb mit 220 Kühen (zwei Drittel Jersey, ein Drittel Holstein) und 130 ha Nutzfläche zusammen mit Mutter Monika und Azubi Felix. Am 27. (14 bis 20 Uhr) und 28. Mai (11 bis 18 Uhr) wird auf Gills Weidehof in Bodenheim ein Tag der offenen Tür stattfinden.

Viel frische Luft sorgt bei den Tieren im Betrieb Gill für ein hohes Wohlbefinden. Durch den Bau eines neuen Melkzentrums (rechts im Bild) konnte die Arbeitswirtschaft deutlich verbessert werden. Verbraucher können am Verkaufsautomaten Milch und weitere Produkte beziehen.Foto: Gea

1966 siedelte die Familie aus und baute damals einen Stall für 16 Kühe. Seitdem wurde der Betrieb ständig erweitert und vergrößert. Mittlerweile ist das Milchvieh in einem modernen Drei-Reiher-Laufstall untergebracht. Für das Jungvieh wurde 2015 ein neuer Stall an die bestehende Futterachse des Milchviehs gebaut. Im Jahr 2016 kam dann der große Schritt der Umstellung auf das automatische Melksystem MIone mit fünf Melkboxen. Hierfür wurde ein großzügiges Gebäude errichtet, in dem das Melksystem, ein sehr großer Strohbereich, Selektionsmöglichkeiten, ein Büro, die Milchkammer und ein Bereich für die Direktvermarktung Platz finden.

Einen Milchviehbetrieb mit 220 Kühen bewirtschaften Hans-Christoph und Annika Gill in Bodenheim bei Mainz.

Foto: Gea

Im Fokus der Investition lag die Verbesserung der Arbeitswirtschaft. Das wurde durch den Bau des neuen Melkzentrums ideal umgesetzt. Aktuell werden in zwei Gruppen 220 laktierende Kühe gemolken. Beide Gruppen gelangen über Vorselektionen in den gemeinsamen Vorwartebereich. So wird die Auslastungsgrenze des MIones erhöht und die Tiere der unterschiedlichen Gruppen „kennen“ sich, was sich positiv bei Gruppenwechseln auswirkt. Die Nachselektionen geben dann den Weg in die einzelnen Gruppen, in einen Selektionsbereich, einen großzügigen Strohbereich oder zurück in den Vorwartehof vor. Die Tiere aus dem Strohbereich können jederzeit direkt in den Vorwartehof zum Melken laufen. Als Aktivitätsüberwachung dient auf dem Betrieb das System Cow-Scout mit Echtzeiterfassung der Aktivität und der Fresszeiten.

Drei Stunden Melkzeit täglich gespart

„Die Investition in das neue Melkzentrum ist allein aus Sicht der geringeren Arbeitsbelastung richtig. Betrachtet man nur die Melkzeit, so sparen wir drei Stunden am Tag“, so Gill. Am 10. April 2017 öffnete sich der Betrieb auch für die Endverbraucher. Hier ging der Milch- und Warenverkaufsautomat in Betrieb. Dieser wurde von Anfang an sehr gut von den Kunden angenommen. Interessierte sind am 27. und 28. Mai herzlich eingeladen, diesen sehenswerten Milchviehbetrieb zu besichtigen (Adresse: Rheinallee 100, 55294 Bodenheim). Es gibt auch ein sehr breites Rahmenprogramm mit Hofführungen, Melkwettbewerb, Verköstigung und Belustigung für die Jüngsten.

Drügemöller, Gea – LW 20/2017