Holzmarkt hat sich noch nicht erholt
Käferholz und Stürme sorgen weiterhin für Überangebot
Die Waldbesitzer haben es derzeit schwer, noch immer sind die Folgen von Sturm Friederike in Nordhessen nicht aufgearbeitet, da fegen schon die Stürme Eberhard und Franz über die Mittelgebirge im Lesergebiet. Deren Schäden belaufen sich zwar auf geringere Mengen, doch die noch nicht vom Borkenkäfer geschwächten Fichtenbestände verloren an Stabilität. Vor allem in Rheinland-Pfalz gab es sehr verstreut Nesterwürfe, sodass die Borkenkäfer nun erneut den Tisch gedeckt vorfinden. Die Wertverluste sind enorm, der Holzmarkt zeigt keine Entspannung.

Foto: Setzepfand
Käferholz liegt zwischen 51 und 57 Euro/fm in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz laufen noch Verträge mit alten Frischholzpreisen für BC-Mischsortimente Fi 2b von 80 bis 83 Euro/fm, die von den Kunden im Rahmen der vereinbarten Frischholzkontingente eingehalten werden. Es überwiegt der Verkauf von Käferholz, das je nach Kunde als gemischte Qualität, das heißt frisch mit anhaftender Rinde und alt mit bereits abgefallener Rinde, für Preise zwischen 51 und 57 Euro/fm vermarktet wird.
Werden die Käferholzqualitäten getrennt vermarktet, erzielt die frische Qualität Preise von 62 bis 65 Euro/fm und die alt befallenen Stämme zwischen 42 und 46 Euro/fm. Das Käferholzpreisniveau macht das Holz auch für den Export vor allem nach China zu Preisen von 50 Euro/fm und knapp darüber interessant. Dort spiele der Käfer keine Rolle. Manche Kunden vereinbaren auch prozentuale Frischholzanteile von rund 20 Prozent bei sonstiger Abnahme von Käferholz, erklärte Klaus Dunkel, der Leiter Produktion und Vertrieb bei Landesforsten Rheinland-Pfalz. Derzeit sei Landesforsten in Preisverhandlungen für Frischholzmehrmengen aus Windwurf aus dem Staatswald. Zwischen 60 und 70 Euro/fm werde man sich einigen, zeigt sich Dunkel zuversichtlich.
Die Kiefer werde derzeit nicht mehr gewünscht, da sie von den Käufern überwiegend durch Käferfichten ersetzt wird. Der alte Preis für die Winterverträge lag bei 65 Euro/fm.
Im Strudel der fallenden Nadelholzpreise konnte sich einzig die Douglasie gut behaupten, die Preise lagen zwischen 100 und 104 Euro/fm 2b-Ware. „Nun ist unklar, wie die Preise für Douglasie sich entwickeln, die Säger brauchen das Holz für den Außenbereich“, sagt Dunkel. Ob der Einschlagstopp für Fichte im Staatswald bis 30. September auch zu einer Verknappung der Douglasie führte, sei spekalutiv.
Im Laubholz sei der Einschlag nun abgeschlossen, es sei eine gute Buchen-Laubholzsaison gewesen, fasst Dunkel zusammen. Das BCD-Mischsortiment der 4. Stärkeklasse wurde für 64 Euro/fm an klassische inländische Säger vermarktet, in B-Qualität konnten 105 bis 125 Euro/fm erzielt werden. BC-Mischsortimente für den Export brachten 100 bis 105 Euro/fm ein, der C-Preis für heimische Säger lag bei der 4. Stärkeklasse bei 75 bis 90 Euro/fm.
„Die Eiche boomt weiterhin, jährlich legt der Freihandverkauf zu“, bemerkt Holzmarktexperte Dunkel. Gemeint ist der Verkauf im Sortiment. Eiche in B-Qualität erzielte in der 4. Stärkeklasse 340 bis 365 Euro/fm, in der 5. Stärkeklasse 470 bis 475 Euro/fm und in der 6. Stärkeklasse 525 Euro/fm. In C-Qualität erreicht die Eiche in der 4. Stärkeklasse 4b 170 bis 180 Euro/fm, in der 5. Stärkeklasse 195 bis 210 Euro/fm und in der 6. Stärkeklasse 210 bis 220 Euro. Auch die Ergebnisse der Submissionen zeigen, dass die Eiche nach wie vor gefragt ist.
Nadel-Industrieholz verliert weiter an Wert unter dem Druck des Käferholzes. Für die Jahresverträge 2019 werde 17 bis 19,50 Euro/Rm bezahlt. Neuverträge seien noch keine abgeschlossen, doch erwarte Dunkel Preise um 15 Euro/Rm und darunter. Für Buche werden 43,50 bis 46,50 Euro/fm bezahlt, Eiche sei schwächer gefragt und werde daher um 35 bis 40 Euro/fm vermarktet.
zep – LW 18/2019