Holzverkaufs-Organisation Osthessen in Hofbieber gegründet
Ein Quer-durch-Hessen-Gebilde wurde abgelehnt
Mit der ins Leben gerufenen Forstwirtschaftlichen Vereinigung Osthessen für private und kommunale Betriebe organisiert sich die dortige Holzvermarktung neu. Gegründet wurde sie im Oktober in Hofbieber, hat ihren Sitz beim Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld in Petersberg und nimmt ihre Arbeit mit Beginn Januar 2021 auf. Mitglieder sind die FBG Fulda, Neuhof, Hessische Rhön, Schlitzerland, Burghaun und Niederaula-Haunetal, daneben Großwaldbesitzer. Die Gesamtfläche beträgt rund 25 000 Hektar.

Foto: Burkhardt
Die Waldbesitzer möchten jedoch so lange wie möglich die angebotenen Dienstleistungen von Hessen-Forst nach den Richtsätzen 1 und 2 (Rohholzbereitstellung) durch die Revierleiter bis zur Erstellung des Schlagaufnahmeheftes und den vorbereiteten Holzverkauf in Anspruch nehmen, so der Geschäftsführer der FBG Fulda, Jochen Rümann. „Es gibt nichts besseres“, betonte er. Aus dem auch für Forsten zuständigen hessischen Ministerium wurde ursprünglich eine HVO Rhön-Vogelsberg-Burgwald empfohlen. Dieses Gebilde, quasi quer durch Hessen, mit festangestellten Förstern und einer Bürokraft sahen die Osthessen als nicht zielgerichtet und in ihrer Struktur als zu groß an, erklärte zu Versammlungsbeginn Christoph Müller, Vorsitzender der Kreisgruppe Fulda im Hessischen Waldbesitzerverband.
Regionale Vorteile der neuen HVO nannte Ulla Müglich mit kürzeren Wegen sowie einem flexiblen Personaleinsatz ohne Festanstellung. Sämtliche Flächen befinden sich in den sich angrenzenden Forstämtern Hofbieber, Burghaun und Fulda. Vorteilhaft sei, dass sich Waldeigentümer von kleineren Flächen an Maßnahmen der 18 über 100 Hektar großen Betriebe (insgesamt 4 510 Hektar) anschließen können. Man geht in 2021 von einem voraussichtlichen Einschlag von 12 000 Festmetern aus, so Axel Semmler, Vorsitzender der FBG Schlitzerland. Kosten sollen nur entstehen, wenn Holz auch verkauft werde, erklärte Müglich. Berechnet werden dann für die Dienstleistung Holzvermittlung 2,50 Euro je Festmeter entsprechend dem Richtsatz 3 von Hessen-Forst. Sie sollen für örtliche Kosten verbleiben. Solche für Verwaltung und forstliche Kräfte wolle man schlank halten und sämtliche Anträge auf Fördermittel stellen. Eine Andienungspflicht bestehe nicht, jedoch müsse derjenige, der Holz zum Verkauf angemeldet habe, dieses auch zur Erfüllung von Verkaufsverträgen liefern.
Nach Beschluss einer neuen Satzung erfolgte unter Wahlleiter Rümann die Wahl des Vorstandes, der sich wie folgt zusammensetzt: 1. Vorsitzender Christoph Müller, Vorsitzender der Kreisgruppe Fulda im Hessischen Waldbesitzerverband, Stellvertreter Bürgermeister Markus Röder, Hofbieber, Schatzmeister Axel Semmler, FBG Schlitzerland, Stellvertreter Markus Leibold, FBG Fulda, Schriftführer Sebastian Schramm, KBV Fulda-Hünfeld. Rechnungsprüfer: Reinhold Fabiunke, Geschäftsführer FBG Niederaula-Haunetal, und Frank Klüh, FBG Neuhof.
Dr. Hubert Beier sieht die gegründete und ehrenamtlich geführte FWV Osthessen, dessen Netzwerk ausgebaut werden sollte, auf einer guten Basis. Wegen des Holzabsatzes soll künftig ein Austausch mit anderen forstlichen Wirtschaftsvereinigungen erfolgen. Vor der HVO-Gründung fand die Auflösung der bis dahin bestehenden Kreis-FBG Fulda statt. Deren Guthaben fließt als Startkapital in die neue HVO Osthessen ein.
bh – LW 45/2020