Der Teufel steckt im Detail

Das Melken bindet in Milchviehbetrieben viel Arbeitszeit. Beim Bau eines neuen Melkstandes wird deshalb sehr darauf geachtet, zeitsparende Technik ein­zusetzen. Vorstimulations­auto­maten sowie Nachmelk- und Ab­nahmeautomaten tun hier bei­spielsweise gute Dienste. Hervorragend geeignet sind auch Schnell­austriebe, die jedoch viel Platz benötigen und teuer sind.

Einen großen Einfluss auf den Arbeitszeitbedarf hat das „Drumherum“ um das Melken: Saubere Liegebo­xen, optimal gestaltete Laufwege vom und zum Melk­stand, Nachtreibeeinrichtungen, und eine effektive Melkroutine bringen mehr Zeitersparnis als eine höhere Zahl an Melkzeugen. Und: Oft wirkt nicht die Technik begrenzend, sondern die Arbeitsleistung des Melkers. Dass hier der Teufel im Detail steckt, zeigt unser Schwerpunkt Melken.

Die eigenen Kühe sollte man vor dem Kauf eines neuen Melk­standes genau unter die Lupe nehmen. Sind diese in ihrer Statur sehr unterschiedlich, wie es in Fleckviehherden oder Herden mit mehreren Rassen der Fall ist, muss dies bei der Anlagenplanung berücksichtigt werden. Hier eignet sich beispielsweise ein 45- bis 50°-Fischgrätenmelkstand mit geschwungener Melk­grubenkante am ehes­ten, ein Side-by-Side- oder steiler Fisch­grätenmelkstand weniger.

Auch die Euterformen der eigenen Kühe spielen eine Rolle bei der Zusammenstellung der Technik. Für ältere Kühe mit un­ausgeglichenen Eutern sollte die Melkeinheit zum Beispiel möglichst flexibel sein, Kühe mit Stufeneutern lassen sich am besten von der Seite melken.

Viele Details wollen beachtet werden, wenn der Bau eines neuen Melk­standes ansteht. Informationen dazu finden Sie ab Seite 10.
 
   Marion Adams