Vor Risiken nicht die Augen verschließen

Die landwirtschaftliche Produktion ist von jeher mit Risiken behaftet. Allgegenwärtig sind dabei die Unbilden des Wetters oder die Auswirkungen von extremen Angebots- und Nachfrageschwankungen an den Märkten. Schweineproduzenten und Milcherzeuger erfahren dies zurzeit wieder hautnah. Mit den agrarpolitischen Reformen der Vergangenheit nehmen die Risiken für die Betriebe weiter zu. Wachstum kann oftmals nur über Fremdkapital realisiert werden und den daraus resultierenden Kapitaldienstverpflichtungen muss, unabhängig vom Erfolg der Investition, der Landwirt nachkommen. Risiken können darüberhinaus auch von Mitarbeitern und Geschäftspartnern ausgehen. Krankheiten oder schlicht menschliches Versagen können den Erfolg eines Unternehmens stark gefährden.
Damit der Landwirt angesichts der Vielzahl von Unwägbarkeiten nicht die Freude an seinem Beruf verliert, gilt es Risiken zu managen. Hier kann er inner- und außerbetriebliche Instrumente einsetzen, um den Betrieb und damit seine Existenz abzusichern. Innerbetrieblich kann durch entsprechende Verfahrenstechniken wie zum Beispiel einer Beregnung oder dem Vorhalten von Kapazitäten möglichen Engpässen begegnet werden. Nach Außen kann die Produktion durch Lieferverträge oder Warenterminkontrakte abgesichert werden.
Auch die Versicherungswirtschaft bietet Produkte an, mit denen der Landwirt sich gegen Ertragsausfälle absichern kann. Neben den bekannten Produkten wie Hagelversicherungen werden mittlerweile auch Absicherungsinstrumente gegen Wetterextreme diskutiert, die sich nicht am tatsächlichen Ertragsausfall orientieren, sondern als Bewertungsgrundlage eine objektiv messbare Größe, wie zum Beispiel die Niederschlagsmenge heranzieht. Welche Risiken den Betrieb treffen können und wie die Absicherung gestaltet werden kann, erfahren Sie in der LW-Ausgabe 20/2008 ab Seite 18.
 
Josef Benner