Zukunft der Kleingruppenhaltung unsicher

Mittlerweile entscheiden immer mehr die Lebensmitteleinzelhandelskonzerne, was Verbraucher kaufen dürfen. Eier von Hühnern aus Käfighaltung sollen es anscheinend nicht sein. Große Einzelhändler wie Aldi Süd und Edeka-Südwest haben angekündigt, zukünftig nur noch Ware aus Boden- oder Freiland- sowie ökologischer Haltung anzubieten. Dass die letzten Ausnahmegenehmigungen für die Hühnerhaltung in Käfigen in Deutschland Ende 2009 auslaufen, ist seit längerem bekannt. In der EU endet diese Frist erst Ende 2011. Aber: Unter die Kennzeichnungs­nummer 3 (Käfighaltung) fallen auch die Eier aus der neuen und im Vergleich zur Käfighaltung tiergerechteren Klein­grup­pen­haltung. So will es zum Unverständnis der Erzeuger die EU-Vermarktungsnorm. Lediglich durch den Zusatz­aufruck „Kleingruppe“ auf der Schale und „Eier aus Kleingruppenhaltung“ auf der Verpackung sind Käfig- und Klein­gruppenware zu unter­­­-schei­den.
Positive wissenschaftliche Ergebnisse zu Produktqualität, Tiergesundheit, Tierverhalten und Verbraucher- sowie Umweltschutz missachtet der Handel völlig. Die Kleingruppenhaltung schneidet in allen Punkten gut ab. Mit Produktionskosten von 7,9 Cent je Ei gegenüber 9,7 Cent bei der Voliere und 9,9 Cent bei der Bodenhaltung auf einer Etage ist diese Haltungsform außerdem wirtschaftlich interessant. Für die Hennenhalter wird die anstehende Investitionsentscheidung durch die Ankündigung des Handels nicht leichter. 15 Prozent der An­lagen wurden mittlerweile deutsch­landweit bereits auf die Kleingruppenhaltung umgerüstet. Der Informationskreis Legehennenhaltung rechnet zukünftig mit einem Anteil von 50 Prozent.
Marion Adams