Miteinander statt gegeneinander
Seit 2000 führt das Mainzer Weinbauministerium mit Partnern den Wettbewerb „best of riesling“ durch, um so den nachvollziehbaren Gedanken, die Spitzenstellung des Rieslings und die Kompetenz der erzeugenden Betriebe dieser Weine öffentlichkeitswirksam nach außen zu tragen. Jedem ist freigestellt, sich daran zu beteiligen und die Veranstalter waren bisher immer bemüht, durch eine kompetente Verkoster-Jury nachvollziehbare Ergebnisse zu erzielen.
Von 150 Fachleuten wurden beim letzten Mal fast 2 000 Weine verkostet, die Betriebe rund um den Globus eingesandt hatten. Dass einige VDP-Betriebe, die sich nicht am Wettbewerb beteiligt hatten, jetzt den Eindruck entstehen lassen, der Wettbewerb sei nicht wichtig und man lege keinen Wert auf Zufallsergebnisse, ist Nestbeschmutzung. Wenn dann noch der Mitherausgeber des Gault Millau und gleichzeitige VDP-Vorsitzende der Nahe das eigene Werk über den Wettbewerb „best of riesling“ stellt, hat die ganze Angelegenheit einen schalen Beigeschmack. Der Adler allein, und das wissen auch viele VDP-Betriebe, macht noch keinen herausragenden Wein.
Dabei gibt es viele Spitzenweine dieser Vereinigung, die einen solchen Wettbewerb nicht fürchten müssten. Trotz der Möglichkeit, nicht ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, bleibt es jedem überlassen, was er aus dem Verkostungsergebnis macht. Eine Einschätzung, wo man als Weinbaubetrieb letztlich steht, geben die Weinwettbewerbe allemal. Die überschaubaren Teilnahmegebühren dieses Wettbewerbs sollten da jedenfalls kein Hindernis für eine Teilnahme sein.
Henning seibert