Blauzungenimpfungen laufen reibungslos

Die Impfung der Schafe und Ziegen gegen die Blauzungenkrankheit ist weit vorangeschritten: 90 Prozent sind in Hessen bereits ge­impft. Für Rheinland-Pfalz liegt noch kein Prozentwert vor, er wird sich aber in einem ähnlichen Bereich bewegen. Entgegen aller Befürchtungen und der Schelte, die das hessische Landwirt­schafts­mi­nisterium im Vorfeld der Impfaktion einstecken musste, lief diese „reibungslos und gut organisiert“ ab. Diese Einschätzung äußerte der Vorsitzende des Hessischen Verbandes für Schafzucht, Reinhard Heintz. Abzuwarten bleibt für ihn nun, ob der Impfschutz bis zum nächsten Jahr anhält und damit eine einmal jährliche Impfung bei den Schafen ausreicht.  Auch die Verträglichkeit des Impfstoffes scheint gut zu sein.  Von den 540 000 geimpften Tieren der drei Tierarten in Hessen seien nur 43 Meldungen zu Nebenwirkungen ein­gegangen.
Etwas anders sieht die Situation bei den Mutterkuhhaltern aus. Weil die Tiere durch den spä­ten Beginn der Impfungen im Mai be­reits auf der Weide waren, nahmen viele Landwirte den Auf­wand nicht auf sich, die Rinder dafür einzufangen. Diese Immunisierungen müssen jedoch nachgeholt werden. Denn für einen flächendeckenden Schutz reicht die derzeitige Impfquote bei den Rindern von 60 bis 70 Prozent in Hessen und 65 Prozent in RLP noch nicht aus. Seit Beginn des Jahres traten zwar in beiden Bundesländern nur wenig Neu­erkrankun­gen auf, die große Blauzungenwelle rollte aber auch im letzten Jahr erst im September an. Aus dem Norden und Süden Deutschlands wird aktuell sogar eine steigende Zahl von Infektionen mit zum Teil aus­gepräg­tem Krank­­heitsbild gemeldet. Deshalb ist es wichtig, dass lückenlos geimpft wird. Ausgestanden ist die Seuche jedenfalls noch nicht.
Marion Adams