Schneller Weg zur Kosteneinsparung

Eine kleine Gruppe von Landwirten in Mittelhessen hat jetzt gezeigt, wie man sehr schnell und nachhaltig Geld sparen kann. In knapp einem halben Jahr ist es ihnen gelungen, durch freiwilligen Flächen-Nutzungstausch ihre Bewirtschaftungseinheiten wesentlich zu vergrößern. Es werden weniger Schlepperfahrten nötig, Sprit und Zeit eingespart, und durch den geringeren Vorgewende-Anteil kann auch der Ertrag gesteigert werden. Sollte der Druck, Kosten im Ackerbau zu sparen, durch vo-rübergehend hohe Getreidepreise zwischenzeitlich etwas nachgelassen haben, so wird er durch den starken Preisanstieg beim Diesel wieder umso größer. Und wie sagte ein beteiligter Landwirt: „Man kann dabei nicht verlieren.“ Sicher ist bei dem Verfahren ein hohes Maß an Geduld im Umgang miteinander nötig. Forderungen und Bedingungen werden gestellt, zum Teil werden alte Rechnungen aufgemacht. Deshalb ist eine Moderation nötig, die neutral ist und ausgleichend wirkt. Sie kann Vorschläge über den Flächen-Nutzungstausch unterbreiten, die sich nach objektiven Kriterien richten, also nicht nur Flächengröße, sondern auch die Bodengüte und die Lage berücksichtigen. Beim freiwilligen Nutzungstausch bleiben die bisherigen Pachtverträge bestehen und werden nur durch Nutzungsvereinbarungen ergänzt. Es ist ein unbürokratisches Verfahren, das in Hessen und in Rheinland-Pfalz gefördert wird, hier übrigens schon seit über 20 Jahren.
Was die Umsetzungsgeschwindigkeit anbelangt, haben in Rheinland-Pfalz, einem Vorreiter bei der Flurneuordnung, die klassischen Verfahren mit Eigentumswechsel stark aufgeholt. Für den Bewirtschafter beziehungsweise Pächter bleibt  dennoch der Reiz des freiwilligen Nutzungstauschs, weil die Neuordnung auf ihn zugeschnitten ist und somit direkt wirkt.

Cornelius Mohr