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Zuckerrübenanbauer in der Stabilisierungsphase

Eben gerade hat die neue Zuckerrübenkampagne begonnen. Es werden eine leicht überdurchschnittliche Ernte von 63 t/ha erwartet und, wenn die Sonne noch öfter scheint, auch gute Zuckergehalte um 17 Prozent. Das sah zu Beginn der Zuckerrübensaison gar nicht danach aus.
Wegen des feuchten Aprilwetters verzögerte sich die Aussaat und der trockene Mai führte
vermehrt zu Ausfällen und Schädlingen. So musste mancher Landwirt für rund 300 Euro/ha eine zweite Saat legen. Ab Juni war das Wetter zuckerrübenfreundlich und die Rückstände der spät gesäten Zuckerrüben waren schnell aufgeholt. Was die Preise angeht, ist alles festgezurrt. Die Quotenrübe hat einen Mindestpreis von 27,83 Euro/t. Vor finanziellen Überraschungen sind die Anbauer dank der Zuckermarktreform gefeit. Was hat sich sonst getan?
Südzucker hat 21 Prozent Zuckerquote zurückgegeben. Europaweit wurden 5,65 Mio. t Zuckerquote in den Fonds gegeben. Insgesamt arbeiten in der EU von 200 Zuckerfabriken vor der Reform noch 117 Werke – auch Groß-Gerau musste weichen. Von ursprünglich 23 EU-Mitgliedstaaten, die vor der Reform Zucker produziert haben, sind noch 18 Staaten übrig geblieben. Die EU-Kommission sieht den Zuckermarkt nun als bereinigt an, merkt jedoch an, dass 2008 zur Stabilisierung und 2009 erst die echte Belastungsprobe beginne. Denn in einem Jahr, am 30. September 2009, startet das neue wirtschaftliche Übereinkommen mit den AKP- und LCD-Staaten, dann wird der Außenschutz aufgehoben und es können zollfrei Zuckerimporte bis zu einer Höchstmenge von 3,5 Mio. t – das ist die Schutzklausel – in die EU geliefert werden.
Ab 2013 stellt sich dann die Frage nach der Zukunft der Zuckerquote.
Elke Setzepfand