Vom Langholz zum Kurzholz

Für 2007 meldet das Statistische Bundesamt einen Holzeinschlagsrekord in Deutschland von 76,7 Mio. Festmetern, das sind 23 Prozent mehr als in normalen Jahren. Das muss erst mal bewältigt werden. Wie? Mit Forsttechnik. Mittlerweile werden bundesweit 60 Prozent der Holz­ernte vollmechanisiert mit Harvestern erledigt. In Hessen und Rheinland-Pfalz sind es wegen des hohen Laubholzanteils nur rund 30 Prozent. Während der forstliche Lohnunternehmer mit einem Forwarder, der etwa 250 000 Euro kostet, rund um die Uhr Holz aus den Beständen befördert, setzt der Privatwaldbesitzer lieber seinen Forstschlepper ein, den er eh schon besitzt und außerdem noch für viele andere Arbeiten im Betrieb einsetzen kann. Dazu schafft er sich einen Rückeanhänger mit Kran an. Die Auslastung des Forstschleppers steigt dadurch deutlich, und ein guter Rückeanhänger mit Kran kostet nur zwischen 12 000 und 30 000 Euro.
Und noch ein Grund spricht für die Rückeanhänger mit Kran: Die Sortimente haben sich geändert. Wurden vor 15 Jahren noch Langhölzer aus dem Bestand gerückt, werden heute überwiegend Fixlängen von vier bis sechs Metern nachgefragt. Es ist sehr zeitaufwendig mit einer Seilwinde drei Stammstücke aus dem Bestand zu ziehen – statt wie
früher nur eines. Der Rückeanhänger mit Kran kann mehrere Stammstücke greifen und erspart damit viel Zeit.
Darüber hinaus wollen die Sägewerke nicht, dass ihre LKW mehrere Polter im Wald anfahren müssen. Wird ein Sortiment verkauft, so wird vorausgesetzt, dass nur ein Platz angefahren wird, sonst drohen die Holzkunden mit Preisabzug. Lesen Sie mehr über Rückeanhänger und Rückezangen im Forstschwerpunkt ab Seite 16.
Elke Setzepfand