Erstmals Fortbildung zum Brennmeister möglich
Branntweinmonopol bleibt dringendste Frage

Foto: Setzepfand
Dort sei eine Entscheidung in alle Richtungen möglich. Die EU-Kommission müsse einen Vorschlag machen, der mit mehrheitlicher Meinung abgesegnet sein muss. Kommt kein Vorschlag der EU-Kommission, so müssten alle 27 Mitgliedsländer für eine Verlängerung stimmen, betonte Bares. Insofern besteht die erste Aufgabe für die Verbände darin, die EU-Kommission von der notwendigen Verlängerung zu überzeugen, wozu auf der diesjährigen Grünen Woche die ersten Schritte in Richtung Agrarkommissarin Fischer-Boel unternommen wurden, deren Mitarbeiter Lars Hoelgaard im März Baden-Württemberg und Ende Mai das Verbandsgebiet besuchen wird. Mit guter Vermarktung und Qualität allein werden wir das Problem nicht lösen können. Der Fall des BranntweinmonoÂpols würde für viele Brennereien das Aus bedeuten, sagte Bares abschließend. Für die Bundesfinanzdirektion Südwest mit Sitz in Neustadt an der Weinstraße, stellte der neue Präsident Dr. Paul Wamers, in seinem Grußwort die Aufgaben und Struktur seiner Behörde vor.
Mirabelle, regionale Spezialität
Der fachliche Schwerpunkt war der Mirabelle als regionale Spezialität gewidmet. Peter Hilsendegen (DLR Rheinpfalz) informierte aus der Sicht der Obstbauberatung über den Anbau von Mirabellen, arbeitete Sortenunterschiede heraus und beschrieb, wie eine qualitativ hochÂwertige Frucht erzeugt werden kann. Er gab den Brennern die Empfehlung, mit zur Erzeugung mirabellentypischer Destillate vornehmlich auf die Mirabelle von Nancy zu setzen, die am weitesten verbreitet ist und von der mehrere Typen ausgelesen wurden. Die Mirabelle von Metz stellt eine Alternative dar, ist jedoch in der Produktion wegen ihrer Kleinwüchsigkeit und einem dichten Wuchs schwieriger zu handhaben.
Martin Ley, Vereinigte GroßÂmärkte für Obst und Gemüse Rheinhessen Ingelheim, stellte das Angebot und die Möglichkeit der Frucht aus Sicht des genossenschaftlichen Großhandels dar und sieht auch Absatzmöglichkeiten für Mirabellen im Brennereisektor gegeben. Als Brennmirabellen geeignet bezeichnete er vollreife Früchte mit mindestens 22 Millimeter Durchmesser und über 100° Oechsle. Arno Dirker, mehrfach ausgezeichneter BrenÂner aus Mömbris, gab den Kollegen Tipps und Tricks zur Erzeugung hochwertige Mirabellenbrände. Dabei wurde erkennbar, dass er höchste MaßÂstäbe an die Qualität der Früchte, sauberes Arbeiten und schonende Destillation legt. Eine Verkostung unterschiedlichster Destillate aus Mirabellen, kommentiert von Prof. Dr. Ulrich Fischer (DLR Rheinpfalz), rundete den BrennerÂtag ab. Im Foyer präsentierten bekannte und neue Aussteller ihre Produkte und Waren.
Zu Beginn des Brennertages informierte Landwirtschaftsdirektor Helmut Lehmann (Regierungspräsidium Freiburg) über den neuen Ausbildungsgang „Brennmeister/Brennmeisterin“. Der „Brennmeister“ wurde vom Bundeslandwirtschaftsministerium erst in diesem Jahr als Meistertitel zugelassen. Das Regierungspräsidium Freiburg wird die Meisterprüfungen für den Südwesten organisieren. Die Abschlussprüfung des ersten Brennmeister-Kurses soll LehÂmann zufolge bereits im Frühjahr 2010 stattfinden. Zur Meisterprüfung kann zugelassen werden, wer eine Abschlussprüfung in dem anerkannten Ausbildungsberuf Brenner/in und danach eine mindestens zweijährige Berufspraxis oder eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten landwirtschaftlichen Ausbildungsberuf und danach eine minÂdestens dreijährige Berufspraxis oder eine mindestens fünfjährige Berufspraxis nachweist. Die hierÂbei geforderte Berufspraxis muss im Bereich der Brennereiwirtschaft nachgewiesen werden. Hilz, lwk rlp