Friedrich-Loeffler-Institut warnt vor Infektion von Schweinen durch infizierte Personen

Das neue Influenzavirus A/H1N1 ist erstmals auch bei Schweinen nachgewiesen worden. Kanadische Behörden bestätigten, dass in der Provinz Alberta eine Infektion von Mensch zum Tier durch eine Person stattgefunden hat, die aus Mexiko mit grippeähnlichen Symptomen zurückgekehrt ist und Kontakte zu dem Schweinebestand hatte. Die Schweine zeigten milde Atemwegserkrankungen. Der Bestand wurde unter Quarantäne gestellt. Schweine sind grundsätzlich empfänglich für Influenzaviren, die vom Menschen oder von Vögeln stammen. Es ist bisher aber noch unklar, wie sich das neue Virus A/H1N1, das aktuell zu mehr als 800 Infektionen beim Menschen geführt hat, im Schwein verhält. "Um eine Infektion der Tiere und damit die mögliche Etablierung eines Reservoirs für dieses Virus im Schwein, aber auch eine Vermischung mit anderen Influenzaviren vom Schwein, Vogel oder Menschen im Schwein zu verhindern, ist dringlich darauf zu achten, dass Betriebsfremde, sowie Personen mit Ansteckungsverdacht der neuen Variante von A/H1N1 nicht in die Schweinebestände gelangen", betont Prof. Thomas Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, auf der Ostsee-Insel Riems. Die Einhaltung der Betriebshygiene bleibe oberstes Gebot. Die Situation hinsichtlich Schweinefleisch habe sich durch diesen Einzelfall aber nicht geändert. Grundsätzlich geht von Schweinefleisch kein Risiko für eine Infektion mit A/H1N1 aus. Als zusätzliche Sicherheit sollten tierische Produkte für einige Minuten auf 72 Grad Celsius erhitzt werden. Dies tötet generell möglicherweise vorhandene Krankheitserreger wie Viren und Bakterien sicher ab. fli