Grünes Licht für Vertriebskontor von Nordmilch und Humana
Beide Molkereien verarbeiten rund ein Viertel des Milchaufkommens
Humana und Nordmilch dürfen den Verkauf ihrer Molkereiprodukte zusammenlegen. Das Bundeskartellamt genehmigte vergangene Woche die Schaffung von Nord-Contor als Gemeinschaftsunternehmen zur Bündelung der Vertriebsaktivitäten der beiden größten genossenschaftlichen Milchverarbeiter in Deutschland. Die Wettbewerbshüter entschieden, die Entstehung einer marktbeherrschenden Stellung sei nicht zu erwarten.
Die relevanten Produkte der Beteiligten seien sogenannte Milchbasisprodukte, die von einer Vielzahl von Molkereien hergestellt beziehungsweise vertrieben würden. Zudem stehe Humana und Nordmilch mit den Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels eine hoch konzentrierte und finanzkräftige Marktgegenseite gegenüber. Auch auf den Erfassungsmärkten für RohÂmilch wird der Zusammenschluss nach Auffassung des Bundeskartellamtes nicht zur Entstehung oder Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung führen. Mit einer Anlieferungsmenge von rund 7 Mio. t stellen Humana und Nordmilch immerhin rund ein Viertel des deutschen Milchaufkommens. Die Entscheidung der Wettbewerbshüter war wegen dieser Marktposition und aufgrund einer restriktiven Spruchpraxis der Bonner Behörde mit Spannung erwartet worden.