Raps - Verticilliumgefahr über Sortenwahl entschärfen
Mit der Wahl möglichst Verticillium toleranter Sorten kann das Problem zumindest entschärft werden. Als bekannte jedoch durch die späte Reife wenig beliebte Sorte Oase besteht seit Jahren ein Standard, an dem sich neuere Sorten in der Verticilliumanfälligkeit messen müssen.
Um zu einer geeigneten Rapssorte zu kommen, sind vorher grundlegende Dinge zu klären. Zum einen ist es wichtig, in welchem Fruchtfolgesystem der Raps steht, um die angesprochene Verticilliumproblematik zu entschärfen. Zum andern sind der Aussaattermin, der Standort sowie die Anbaupause zwischen Ernte der Vorfrucht und der Rapssaat bei Mulchsaaten zu sehen.
Bei normalen Saatterminen sowie günstigen Bestellbedingungen sind Liniensorten wie Vision, Adriana, Ladoga, Billy, NK Fair und Cindi sehr interessant. Ihre Eignung für engere Fruchtfolgen ist besser, wie bei vielen Hybriden. Die frühe Reife, die Standfestigkeit und der sehr hohe Ölertrag der Liniensorte Lorenz sind für die breite Praxis wertvolle Sorteneigenschaften. Diese Sorte sollte allerdings nicht in sehr engen Rapsfruchtfolgen zum Anbau kommen.
Erst bei schwierigeren Standortvorrausetzungen wie Mulchsaaten nach Weizen sowie Roggen oder schwerere Böden und Höhenlagen ist die Frohwüchsigkeit der Hybriden gefragt. Hier empfehlen sich Sorten wie Visby, Exocet, NK Petrol, PR46W31, Dimension, Hammer, Elektra, Excalibur oder Exagone. Besonders ist die neue Hybridsorte Fangio zu erwähnen. Diese hat unter den frohwüchsigen Hybriden die ausgeprägteste Verticilliumtoleranz und bietet sich auf Flächen mit langjährig enger Rapsfruchtfolge an. Marco Schneider, LLH