Rheinhessen will Tourismus voranbringen

Rheinhessen will die Weinerlebnisregion Nummer eins in Deutschland werden. Um diesem Ziel näher zu kommen, hatte das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück zur ersten Rheinhessenkonferenz nach Oppenheim eingeladen und staunte über die große Anzahl von Interessengemeinschaften und Projektgruppen. Seit 2006 sind 30 neue Gruppen entstanden, die Touristen für den Wein, die Landschaft und die Besonderheiten der Region begeistern wollen. Nachdem bisher alle an ihrem Angebot gefeilt haben, sollten sie sich jetzt am Markt orientieren und zielgruppengerecht arbeiten. Die Rheinhessenkonferenz ermög­lichte es, sich kennenzulernen. Jetzt gilt es, Netzwerke zu schaffen und gemeinsame Projekte auf den Weg zu bringen. Die Gäste sollen Tagestouren zu bestimmten Themen buchen können. Wer Weinerlebnis verspricht, muss es auch halten. Solche „Urlaubspakete“ zu schnüren, ist eine Heraus­forderung für alle Beteiligten, hier ist professionelle Unterstützung notwendig.
Die Kultur-und Weinbotschafter haben mit der Veranstaltungs­reihe „Mittwochs, 18 Uhr in Rheinhessen“ großen Erfolg, jede Woche versammeln sich weit über 100 Interessierte, um den Führungen zu lauschen. Es kann aber keine rein ehrenamtliche Tätigkeit sein, das größte deutsche Weinanbaugebiet wirtschaftlich und touristisch an die Spitze der Urlaubs- und Erlebnis­regionen zu führen. Ohne Rü­cken­deckung von der Politik ist dies nicht zu erreichen.
Der Tou­ris­mus in Rheinhessen erwirtschaftet jährlich eine Milliarde Euro Bruttoumsatz. Die direkten und indirekten Einkom­men bleiben in der Region und sichern 15 000 Arbeitsplätze in meist mittelständischen Betrieben. Von der Krise ist der Rheinhessentourismus bisher kaum be­troffen. Investitionen des Landes Rheinland-Pfalz wären hier also gut angelegt.
Bettina Siée