Hohe Mengen belasten die Märkte
Das Geschäft an den Getreide- und Ölsaatenmärkten ist zurzeit schwach. Der Dachverband des europäischen Getreidehandels (Coceral) hat Ende September die diesjährige EU-Getreideernte nach oben revidiert und sich damit Schätzungen anderer Institutionen angeschlossen.
Fester Euro beeinträchtigt Exportchancen
Vom Weltmarkt kommen gegenwärtig gedrückte oder „bärische“ Meldungen. So beeinflusst der feste Euro die Exportchancen europäischer Ware negativ. Anbieter aus der Schwarzmeerregion haben aufgrund der Wechselkurssituation klare Vorteile. Hinzu kommt, dass die Getreideernte Russlands voraussichtlich deutlich höher als die offiziell geschätzten 85 Mio. Tonnen ausfällt und auch von dieser Seite Marktdruck zu erwarten ist. Jüngste Weizen-Exportprognosen für 2009/10 bewegen sich mit 16 bis 17,5 Mio. Tonnen knapp unter Vorjahr. Hochwertige Weizenpartien werden in Erwartung einer Preiserhöhung zurückgehalten. Die Hoffnungen der Landwirtschaft und des Handels liegen in größeren AusÂschreibunÂgen für Iran und Irak sowie für einige NordÂafrikaÂnische Staaten.
Boden erreicht
Die Märkte scheinen gegenwärtig ihren Boden erreicht zu haben, jedoch ist aufgrund der global guten Versorgungslage im Moment kein Grund für ein AnÂziehen zu erkennen. Im Fokus bleiben die Niedrigwasserlage sowie die Maisernte mit den tatsächlich eingeÂbrachÂten Mengen. Das PreisÂÂniveau für Raps, das unmittelbar an die Entwicklung der Soja- und Rohölpreise sowie an den Devisenmarkt gekoppelt ist, bleibt für viele Marktbeteiligte enttäuschend.
Raps wird derzeit kaum gehandelt
Die Marktentwicklung ist durch ein fehlendes Eigenleben geprägt. Ein physisches Geschäft mit Rapssaat findet derzeit kaum statt. Ullrich Schenk, Spartenleiter Agrar, Raiffeisen-Warenzentrale Kurhessen-Thüringen, Kassel