Züchtertreffen in Rhenegge
Deutliche Zuwächse bei genetisch hornlosem Fleckvieh
Vor zehn Jahren hatte das genetisch hornlose Fleckvieh in der Mutterkuhhaltung Hessens nur eine Randposition. Heute ist es wichtiger Bestandteil in vielen Zucht- und Haltungsbetrieben und über das ganze Land hinweg verteilt. Zum jährlichen Züchtertreffen fanden sich viele aktive Züchter aus Hessen und auch aus dem angrenzenden Westfalen auf dem Betrieb von Friedrich Wilke in Rhenegge ein, um diese in den letzten Jahren neu aufgebaute Herde besichtigen zu können.

Foto: Jost Grünhaupt
Herde für 40 Hektar Grünland
Nachdem auf dem Hof von Friedrich und Pia Wilke die Entscheidung gefallen war, die Milchviehhaltung einzustellen und auf Mutterkuhhaltung umzuÂsteigen, fiel bei der Rassewahl reÂlativ bald die Festlegung auf genetisch hornloses Fleckvieh. Bei den gezielt vorgenommenen Zukäufen auf den Auktionsplätzen in Alsfeld oder auch Ab-Stall wurden mehrere züchterisch interessante Absetzer und Färsen erworben, die heute die über 40 ha Grünland des inzwischen auf Biobasis wirtschaftenden Betriebes am Rand des Diemelsees nutzen. In verstärktem Umfang wird dabei die künstliche Besamung genutzt und auf den Weiden stehen Kälber von Vererbern wie Poldau, Exodus, Rocky oder auch Herzog bei ihren Müttern. Zur Absicherung der Herdenfruchtbarkeit ist inzwischen der Steinadler-Sohn Steinpilz mit im Einsatz.
Kalben von Herbst bis Frühjahr
Die anwesenden Züchter und Halter konnten bei den Herdenbesichtigungen sehr schnell erkennen, auf welchen Qualitätsstandard Friedrich und Pia WilÂke Wert legen und dass aus diesem Zuchtbetrieb in den kommenden Jahren eine Reihe vielversprechender Tiere im Verkaufs- und auch Schaubereich zu erwarten sind. Um die vorhandenen Gebäude optimal nutzen zu können, verzichtet der Zuchtbetrieb Wilke auf eine Block-Kalbung, außerdem bietet die Verteilung der Kalbesaison von Herbst bis Frühjahr deutlich bessere Möglichkeiten zur optimalen VermarkÂtung des anfallenden NachwuchÂses. Das beim Aufbau der Herde gezeigte Engagement lässt auch künftig einiges vom Betrieb Wilke auf den Marktplätzen für genetisch hornloses Fleckvieh erwarten. Grünhaupt, LLH Kassel