Hessische Limousinzüchter bei Zuchtbetrieben in NRW

Interessengemeinschaft Limousin Hessen bei Züchterkollegen

Die Mitglieder der Interessengemeinschaft Limousin Hessen (IgLH) waren kürzlich unterwegs, um Betriebe von Züchterkollegen im benachbarten Bundesland Nordrhein-Westfalen zu besichtigen.

Uwe Klare stellt seine Herde hornloser Limousins vor.

Foto: Wilhelm Vackiner

Zunächst ging die Fahrt Richtung Norden nach Borgentreich-Bühne zum Zuchtbetrieb Uwe Klare. Der Fleischermeister Uwe Klare betreibt hier eine bereits 1957 gegründete Fleischerei mit Landwirtschaft. Der Fleischereibetrieb ist inzwischen ausgebaut zu einer öffentlichen Schlachtstät­te mit Lohnschlachtung, Verarbeitung und Vermarktung im eige­nen Laden. Es werden 25 Voll- und Teilzeitkräfte beschäftigt. Nach Be­sichtigung der Schlachtstätte ging es im Bus zu den Limousins auf die Weide. Wie Uwe Klare berichtete, sind die ersten Limousinrinder 1977 zugekauft worden. Mit der Herdbuchzucht wurde 1982 begonnen. Auf nur 19,8 ha Grünlandfläche werden zurzeit 50 Mutterkühe sowie ein Altbulle ge­halten. Bei dem hohen Viehbesatz muss neben dem Kraftfutter auch ein Teil des Grundfutters in Form von Mais- und Grassilage sowie Biertreber zugekauft werden. Die meisten Tiere haben im Sommer Weidegang, einige wer­den aber auch den Sommer über in einem großzügig ausgelegten Stall gehalten. Ein Drittel aller Kühe wird künstlich besamt. Um züch­ter­isch schneller voranzukommen, aber auch bedingt durch die gute Vermarktungsmöglichkeit abgängiger Tiere im eigenen Schlachtbe­trieb, werden häufig Zuchtkühe in Luxemburg, Frankreich aber auch im Inland zugekauft. Wegen der steigenden Nachfrage nach hornlosen Limousins ist kürzlich eine ganze Hornlosherde aus West­falen übernommen worden. Uwe Klare stellte die neu erworbene Herde vor. Im Allgemeinen bevorzuge er aber die fleischbeton­ten behornten Tiere wie er weiter erklärte. An Verkaufsbullen waren zwei interessante Jungbullen von Loriot-Lux zu sehen. Ein weite­rer, hornloser Jungbulle stammt aus der Paarung Lasse mal Kana. Mehrere Jungbullen von dem Her­den­bullen Un Grand aus bekann­ten Müttern (Rakosi, Moero, Ge­ni­al) stehen im Herbst in Haus Düsse zum Verkauf bereit. Auch auf der weiblichen Seite werden einige gu­te Loriot-Lux-Jungrinder, tragend von dem Herdenbullen Un Grand, zum Verkauf angeboten.

Betrieb Winter in Bad Berleburg

Ferner traf die Besuchergruppe auf dem Betrieb Winter in Bad Berleburg ein. Der unmittelbar am Stadtrand gelegene Hof Rohr­bach der Familie Winter beeindruckt durch seine Lage und gepflegtem Äußeren. Wie Dietmar Winter erklärte, wurde der Betrieb 1960 aus der Stadt ausgesiedelt und in mehreren Bauabschnitten umgebaut und erneuert. Der letzte Bauabschnitt war der Anbau eines neuen Mutterkuhstalles im Jahr 2007. Die Familie Winter bewirtschaftet 65 ha Grünland sowie 17 ha Wald. Die ersten Limousins kamen 1993 in den Betrieb. Zurzeit wer­den drei Deckbullen und 28 Mut­terkühe mit Nachzucht gehalten. Sechs Jungbullen befinden sich auf der Bullenprüfstation in Eickelborn. Der letzte Jahrgang der Absetzer stammt größtenteils von den Her­den­­bullen Vanill und Ukar (Landessieger NRW 2007) ab. Da alle Tiere auf Stroh stehen, müssen jähr­­lich circa 300 Ballen Stroh zu­gekauft werden. Dafür ist genügend Grassilage vorhanden, sodass 100 bis 200 Ballen das Jahr über verkauft werden können. Das Grünland wird seit dem Jahr 2 000 ex­ten­siv bewirtschaftet. Dietmar Win­ter ist ein sehr engagierter Limousinzüchter mit konkreten Vorstellungen, wie eine moderne Limousinkuh aussehen soll. Auf Landes- und Bundesschauen werden regelmäßig Tiere ausgestellt und es konnten bereits mehrere Sie­­gertitel gewonnen werden. Vackiner, IgLH